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SEPA – ein Konto für Europa

Brüssel möchte Europas Bürgern es immer einfacher machen sich in ganz Europa zu bewegen. Auch der Zahlungsverkehr zwischen den einzelnen Staaten soll harmonisiert werden. Seit dem 28.Januar 2008 ist das „Single Euro Payments Area“ kurz SEPA in Europa deshalb zur Realität geworden. Bürger, Unternehmen und öffentliche Verwaltungen sollen dann auf der Basis europaweit einheitlicher Standards und Regeln mit SEPA Euro-Zahlungen überweisen, per Lastschrift einziehen lassen oder mit der EC-Karte abwickeln können.

Was ist SEPA?

Wichtige Europäische Kreditinstitute und Bankenverbändehaben sich zum European Payments Council (EPC) zusammengeschlossen um ein einheitliches europäisches Zahlungsverkehrssystem zu gestalten. Grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb Europas sollen genauso sicher, einfach und kostengünstig sein, wie im Inland.

Zielsetzungen von SEPA sind:
1. Schaffung eines gemeinsamen Rechtsrahmens für Zahlungsverkehrstransaktionen in Europa
2. Entwicklung gemeinsamer Standards und Prozesse
3. Mittelfristige Ablösung der bestehenden nationalen Zahlungsverkehrssysteme
so dass jeder Europäer künftig nur noch ein Konto für Europa braucht.

Was ändert sich mit SEPA?

Für die meisten Bankkunden ändert sich erst einmal nichts. Zwar betrifft SEPA die wichtigsten Zahlungsarten Überweisungen, Lastschriften und Kartenzahlungen. Allerdings werden Änderungen zunächst nur für grenzüberschreitende Zahlungen eingesetzt und wird zudem nach und nach eingeführt.

Überweisungen: Seit 28.Januar können Überweisungen mit SEPA durchgeführt werden. Neu ist, dass der Überweisung einer EU-Standardüberweisung nun nicht mehr begrenzt ist. Vorher konnten maximal 50.000 Euro überwiesen werden. Für eine Überweisung benötigt man die International Bank Account Number (IBAN) des Begünstigten und der Bank Identifier Code (BIC) des Kreditinstituts des Begünstigte.
Der maximal 11stellige BIC enthält neben der Länderkennung auch den Banknamen und Informationen zur Filiale. Sie ist also die Bezeichnung der Bank und gilt sogar weltweit. Die IBAN dagegen wird für die Identifikation des Kontos verwendet. Die maximal 22stellige Zahl besteht aus der Länderkennung und in Deutschland aus der Bankleitzahl und der Kontonummer des Kunden. Bei der Eingabe der IBAN ist Vorsicht geboten. Im Gegensatz zu Deutschland ist nicht der Name auf der Überweisung entscheidend, sondern die Nummer. Ein Schreibfehler auf dem Formular kann mehr Schierigkeiten beim Zurückholen eines evtl. falsch überwiesenden Betrages bereiten.

Lastschriften: Die SEPA-Lastschrift soll voraussichtlich Ende 2009 eingeführt werden. Zwar wurden einige Elemente des deutschen Lastschriftsystems übernommen, aber auch hier werden IBAN und BIC eingeführt. AUßerdem sollen die Schutzvorschriften vor ungerechtfertigten Einzügen verschärft werden.

Kartenzahlungen: Bereits heute ist an vielen Stellen die EC-Karte ein einfaches und bequemes Zahlungsmittel. Mit SEPA soll der Standard weiter vereinheitlicht werden, so dass künftig jeder Kunde überall an Geldautomaten und Kassen seine Bankkarte einsetzen kann.
Wer ist SEPA?

31 europäische Staaten nehmen an SEPA teil. Dabei handelt es sich um alle 27 Mitglieder der Europäischen Union sowie die vier Länder der EFTA Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Unabhängig vom teilnehmeneden Land sind SEPA-Zahlungen nur in Euro möglich.
Das European Payments Council (EPC) erarbeite einheitliche Standards und koordiniert die Umsetzung der SEPA-Leitlinien und wird von der Europäischen Kommision unterstützt.
In den kommenden Jahren soll die Menge der abgewickelten Zahlungen über SEPA die kritische Masse erreichen, die den Vereinheitlichungsprozess unumkehrbar macht. Langfristig kann SEPA allen Europäern helfen, sich noch freier und flexibler in Europa zu bewegen.

Schutzbrief gegen Kreditverkauf von Baufinanzierungen

Seit dem vergangenen Herbst geht sie um – die Angst vor dem Verkauf der eigenen Immobilienfinanzierung. Wird hier von Medien ungerechtfertigt Panik verbreitet oder ist die Angst vor der Pleite berechtigt? Kann ich mich vor einem Verkauf sch�tzen oder bin den „Heuschrecken“ ausgeliefert? Was passiert eigentlich beim Verkauf meiner Baufinanzierung? Diese und �hnliche Fragen besch�ftigen viele Hauseigent�mer die ihre Immobilie noch nicht abgezahlt haben. Jetzt geben die ersten Banken Garantien, die Immobilienfinanzierungen nicht weiterzuverkaufen – aber nur gegen teure Zinsaufschlag auf die Finanzierung. Lohnt es sich trotzdem?

R�ckblende: Am 20.11.2007 sendete die ARD in der Sendung PlusMinus einen Beitrag �ber Darlehensnehmer deren Objekte zwangsversteigert wurden, obwohl die Kunden ihre Raten immer p�nktlich bezahlt hatten. Als Steigerung wurde sogar viel mehr als nur die Restschuld in der Zwangsvollstreckung eingetrieben. Die Darlehensgeber bekamen den eingetragenen Grundschuldbetrag plus Zinsen zugesprochen. Ursache war der Verkauf der Darlehen an angels�chsische Finanzinvestoren. Dieser Beitrag l�ste ein neuen Sturm an Entr�stung �ber das „falsche Spiel“ der Banken und die gierigen Heuschrecken aus. Nicht zum ersten mal widmete sich die Presse diesem Thema. Zuletzt hatte der Bundesgerichtshof (BGH) mit einem Urteil Aufmerksamkeit erregt, weil es den Verkauf von Forderungen ohne Zustimmung des Kreditnehmers erlaubt hatte, wenn nicht explizit etwas anderes vereinbart worden ist.

Warum werden Baufinanzierungen verkauft?

In den letzten Jahren wurden von Banken immer h�ufiger deutsche Immobilienkredite an Finanzinvestoren verkauft. Die Gr�nde sind vielf�ltig. Vor allem notleidende kredite wurden ver�u�ert um die Bankbilanzen positiver zu gestalten. Einige Banken wie die HypoRealEstate oder die AHBR stellten ihr Baufinanzierungsgesch�ft ein. Um die noch offenen Forderungen aus den B�chern zu bekommen wurden die Kunden bei anstehenden Zinsverl�ngerungen mit Abwehrkonditionen verschreckt oder l�ngerlaufende Finanzierungen an Finanzinvestoren verkauft.
Insbesondere f�r ausl�ndische Investoren geh�rt es zum Gesch�ftsmodell, dass Baufinanzierungen vergeben und anschlie�end die Risiken aus den Finanzierungen „strukturiert“ und auf dem Kapitalmarkt verkauft werden. Ein normaler Gesch�ftsvorgang der viele tausend Male ohne Probleme funktioniert hat.
Der dritte Grund ist ganz einfach: Darlehen die von Kunden nicht mehr bedient werden k�nnen, m��ten von Banken mit viel Aufwand in die Betreuung der Mahnabteilungen gegeben werden. Die Chance, einen gro�en Teil des verliehenen Geldes wiederzubekommen ist dabei meistens gering. Deshalb gehen viele Banken den einfachen Weg und verkaufen die nicht bediente Forderung an spezialisierte Inkassogesellschaften. Das diese beim Eintreiben der Forderungen wenig zimperlich sind, ist nachvollziehbar. Schlie�lich k�nnen solche Gesellschaften nur dann etwas verdienen.

Risiko Darlehensverkauf?

Es gibt also nur sehr wenige Gr�nde, warum Banken �berhaupt Immobiliendarlehen verkaufen. Die Chance dabei zu sein ist relativ gering. So hat die Commerzbank bislang lediglich ein Darlehensvolumen von 300 Mio. an notleidenden Krediten verkauft. Das sind lediglich 0,75 % der herausgegebenen Forderungen – und vor allem F�lle, in denen die Bank keine Raten der Kreditnehmer bekommen hatte.
F�r die meisten gro�en deutschen Immobilienfinanzierer macht ein Verkauf keinen Sinn. Banken wie die zur Postbank geh�renden DSL-Bank, die DKB oder auch die ING-Diba, Tochter der holl�ndischen ING, haben zig Milliarden an Spareinlagen von Kunden erhalten. Um diesen Kunden konkurrenzf�hige Zinsen zu zahlen mu� eine Bank diese Gelder m�glichst sicher und hoch verzinst wieder anlegen. Viel sicherer und besser als Aktien oder andere Kapitalanlagen sind daf�r selbst vergebene Baufinanzierungen an H�uslebauer. Die Wahscheinlichkeit, dass Kunden die Raten f�r ihre Traumimmobilie nicht mehr bezahlen, ist sher gering. Vorher wird an allem anderen gespart und geknausert. Warum sollten solche Banken Darlehen verkaufen, die sie sich in einem hart umk�mpften Markt erarbeitet hat?
Etwas anders sieht die Situation bei regionalen Banken wie Sparkassen und Volksbanken aus. Hier l�sst sich die Motivationslage nicht so einfach beurteilen. Jedes Institut hat eine eigene Gesch�ftspolitik und Situation.
Eine besondere Form des Kreditverkaufs wird von einigen anderen Banken (z.B. Deutsche Bank) angewendet. In einem sehr komplexen Verfahren wird lediglich das Risiko (des Zahlungsausfalls) strukturiert und am Kapitalmarkt verkauft. Die Verwaltung des Darlehens inklusive Darlehensverl�ngerung bleibt bei der urspr�nglichen Bank. Der Kunde merkt in aller Regel bis zur vollst�ndigen R�ckzahlung nichts von den Transaktion im Hintergrund.

Missbrauch vermeiden

Tats�chlich ist die Gefahr an unseri�se Aufk�ufer von Immobilienkrediten zu geraten gering. Trotzdem w�ren mehr als die H�lfte der H�uslebauer jedoch mittlerweile beunruhigt, wenn ihr Hauskredit verkauft wird. In Wahlkampfzeiten wird diese Unsicherheit von Politikern gerne gespielt. So fordern einige derzeit einen gesetzlichen Schutz vor dem Verkauf von Darlehensforderungen. Als eine m�gliche Variante wird hier ein Sonderk�ndigungsrecht f�r Darlehensnehmer beim verkauf des Baukredits diskutiert. Dagegen laufen die Banken und Sparkassen Sturm. Obwohl auch die Banken f�r strengere Regeln sind wird ein Sonderk�ndigungsrecht abgelehnt, weil damit ein Verkauf von Forderungen faktisch unm�glich gemacht wird. Der wirtschaftliche Schaden, der dabei f�r den Finanzplatz Deutschland entstehen w�rde ist nicht bezifferbar. Deshalb wird zwischen Finanwirtschaft und Politik derzeit hart gerungen. Es gilt sinnvolle Regelungen zu finden, welche die Missbrauchsf�lle vermeiden, ohne die Wirtschaft zu stark zu bremsen.

Wie kann ich mich sch�tzen?

1. Bankauswahl: Wie oben beschrieben ist es f�r viele Immobilienfinanzierer unatrraktiv ausgegebene Baufinanzierungen zu verkaufen. Wer seine Finanzierung �ber bekannte Internethypothekenmakler abschlie�t bekommt meistens Angebote von gro�en Banken wie der DSL(Postbank). F�r solche Banken kommt ein Kreditverkauf gar nicht in Betracht, da es ihrem Gesch�ftsmodell nachhaltig widersprechen w�rde.
2.� Schutzbrief gegen Kreditverkauf: Die ersten Banken (z.B. Commerzbank) bieten mittlerweile Garantien gegen einen Verkauf an. Der „kleine“ Haken dabei: zum einen landet man evtl. bei einer teuren Bank, zum anderen zahlt der Kunde f�r dieses Extra teure Aufschl�ge auf den Kreditzins. Eine gute Bankwahl l�st dieses Problem vielleicht schon.

3. Wer beide M�glichkeiten nicht geeignet findet, mu� seine Bank fragen, ob sie bei Vertragsschlu� schriftlich auf einen sp�teren Verkauf verzichtet. Die eine oder andere Bank wird sich im hart umk�mpften deutschen Hypothekenmarkt vielleicht darauf einlassen.

Insgesamt l�sst sich jedoch sagen, dass dieses Thema in den Medien ungerechtfertigt hochgespielt wurde. Richtig ist zwar, dass es zu diesem Thema gesetzliche Unsch�rfen gibt, welche gel�st werden m�ssen. Aber bei den Berichten in der ARD� bekam ich den Eindruck, dass fast jeder zweite H�uslebauer, der p�nklich seine Raten zahlt, von gierigen Heuschrecken aus seinem Zuhause gejagt werden kann. Eine solche Gefahr sehe ich nicht.

Hinweis auf neuen Artikel:
<a title=“Bundesgerichtshof erschwert Pfändung nach Kreditverkauf“ href=“../1355/2010/04/05/bundesgerichtshof-erschwert-pfaendung-nach-kreditverkauf/“>Bundesgerichtshof erschwert Pfändung nach Kreditverkauf</a>

Der etwas andere Weg der SEB

Der Billigtrend macht auch vor Girokonten nicht halt. Fast jedes Kreditinstitut hat mittlerweile ein kostenloses Girokonto im Angebot. Die SEB geht mit Ihren neuen Girokonten jetzt einen anderen Weg und will damit wie vor 11 Jahren Trendsetter sein. Damals war der Vorgänger, die damalige BfG das erste Institut, das ein kostlenloses Girokonto angeboten hat.

Neben dem kostenlosen Giro4Free bietet die SEB seit kurzem mit GiroStar-Konto ein kostenpflichtiges Girokonto an. 5,99 € möchte die SEB für die Kontoführung haben. Dafür erhalten die Kunden einen zinsfreien Dispo von 500 €. Das entscheidende jedoch sind die weiteren Zusatzleistungen, mit denen die SEB punkten möchte. So ist die Kreditkarte Variostar zum Konto Girostar ein klassisches Rabattsystem. 10% Rabatt bekommen Kunden, die mit der SEB-Karte bezahlen. Revolutionär ist dieses Modell zwar nicht – schließlich bieten Payback und happadigits schon länger Kreditkarten mit zusätzlichem Bonus an. Aber das Programm scheint auf den ersten Blick gut gemacht. Anders als bei den großen Rabattprogramme nehmen auch viele kleine regionale Partner teil. Ich hab bereits einige Restaurants in der Partnerliste gesehen, die ich regelmäßig besuche. Die Partnerauswahl und Kategorisierung scheint mehr auf junge Leute zu zielen. Ganz oben in der Liste sind Kino sowie Party&Nightlife.

Mit dem neuen Konto(der Rabattkarte) hat der SEB-Kunde tatsächlich eine Menge Vorteile, die wirklichen Mehrwert bieten. Eine echte Alternative zu kostenlosen Girokonten. Beim Einsatz der Rabattkarte sind die 5,99 € Gebühren schnell wieder drin. Zu beachten ist jedoch, dass ähnlich wie bei gebührenfreien Girokonten ein monatlicher Geldeingang von mindestens 1.250 € Voraussetzung sind. Außerdem sollten über die Kreditkarte mindestens 4.000 € umgesetzt werden, sonst kommen hier noch einmal zusätzliche Gebühren von 50 € dazu.

Kann das Modell der SEB zum Erfolg werden? In einem Interview mit der Wirtaschaftswoche sagt der Chef der Norisbank Andreas Torner: „Mehrwertkonten können durchaus atrraktiv sein. Wenn eine Bank aber Gebühren verlangt, muss sie einen entsprechenden Extraservice bieten.“ Ich denke er hat recht. Die SEB versucht mit Ihren neuen Kontomodellen beides zu bieten: kostenloses Girokonto und Mehrwertkonto gegen Gebühr. Der Kunde entscheidet! Vielleicht ist die SEB damit auch heute wieder Vorreiter – wie vor 11 Jahren mit der Einführung des gebührenfreien Girokonto.

Die

Immobilienerwerber profitieren von der Krise

Unsere Vermutungen vom Herbst 2007 (siehe Beitrag vom 24.09.2007) scheinen sich immer mehr zu bestätigen. Die US-Immobilienkrise bringt Vorteile bei den Zinssätzen für Baufinanzierungen. Seit dem Ausbruch der Immobilienkrise gingen die Baugeld-Zinsen langsam immer weiter zurück. Besonders in den ersten Tagen des neuen Jahres gab es noch einmal einen starken Abwärtsschub für die Zinsenwicklung. Wo liegen die Hintergründe?

In den USA verstärken sich immer mehr Rezessionsängste. Der Kapitalmarkt hat Angst, dass künftig nicht nur die Immobilienbesitzer ihre Raten nicht mehr Zahlen können, sondern auch viele Milliarden Dollar bei den Kreditkartengesellschaften abgeschrieben werden müssen. Neben einem Milliardenschweren Ausgabenprogramm der US-Regierung haben auch die Notenbanken die Verbesserung der Konjunkturaussichten im Auge. Allen voran die amerkanische Notenbank, deren Chef Ben Bernanke gestern nach mehreren Leitzinssenkungen weitere Zinsschritte andeutete. Sogar die Europäische Zentralbank (EZB) hat trotz starker Inflationsgefahren die Zinssätze stabil gehalten. Vor dem Hintergrund, das die Geldwertstabilität die Hauptaufgabe und Zielsetzung der EZB ist, ist dies schon bemerkenswert.

Solange die Unsicherheiten für die (Welt-)Konjunktur besteht wird sich die Zinsentwicklung wahrscheinlich nicht drehen. Angehende Bauherren sollten jedoch die Zinsentwicklung weiter im Auge behalten und bereits geplante Projekte nicht auf die lange Bank schieben. Die aktuellen Zinserwartungen wichtiger Baufinanzierungsanbieter wie Dr. Klein oder Interhyp sowie weitere interessante News zum Thema Baufinanzierung können Interessierte bei vergleich.de verfolgen.

Aber auch während der Immobilienkrise gibt es Nachteile für Bauherren. Wegen fehlender Refinanzierungsmöglichkeiten am Kapitalmarkt stellte der erste Anbieter (GMAC-RFC) sein Neukundengeschäft für Baufinanzierungen ein. Dies betrifft allerdings in erster Linie Finanzierungen ohne Eigenkapital. In dieser Nische hatten vor allem amerikanische und holländische Baufinanzierer versucht in Deutschland Fuss zu fassen. Etablierte deutsche Banken werden auch weiterhin wie gewohnt Ihre Baufinanzierungen anbieten. Da diese Institute in der Regel die ausgegebenen Kredite über die Spareinlagen ihrer Kunden finanzieren und bestimmte Eigenkapitalquoten verlangen, beeinflußt die Immobilienkrise das Geschäft dieser Banken nicht.

Mehr Transparenz bei Konsumkrediten

Heute wurde nach über sechsjährigen Beratungen ist die Neuregelung für Verbraucherkredite in der EU beschlossen. Die neue Richtlinie wird nur für Kredite zwischen 200 und 75.000 EUR gelten. Hypothekenkredite sind von der neuen Regelung nicht erfasst. Zwar muß die Richtlinie noch formal vom Ministerrat abgesegnet werden. Sollte dies aber erwartungsgemäß erfolgen, soll die Vereinbarung bis Frühjahr 2010 von den EU-Mitgliedstaaten in innerstaatliches Recht umgesetzt werden.

Auch auf eine Regelung für die Vorfälligkeitsentschädigung wurde sich geeinigt. Es wurde vereinbart, dass bei vorzeitiger Rückzahlung eines Kredits, die Entschädigung für die Bank 1% des vorzeitig zurückgezahlten Kreditbetrags nicht übersteigen darf, wenn zwischen dem Zeitpunkt der Rückzahlung und dem Vertragsende mehr als ein Jahr liegt. Bei einem noch kürzeren Zeitraum, darf die Entschädigung nicht 0,5% des zurückgezahlten Kreditbetrags überschreiten. Eine höhere Entschädigung dürfen Mitgliedsstaaten nur vorsehen, wenn der aus der vorzeitigen Rückzahlung entstandene Verlust für den diesen Prozentsatz nachweislich übersteigt. Auf jeden Fall darf die Entschädigung jedoch höher sein als der Zinsbetrag, den der Kunde in der Zeit zwischen vorzeitiger Rückzahlung und Vertragsende gezahlt hätte.

Die Bedingungen für ein Darlehen zum Schutz der Verbraucher sollen mit der überarbeiteten Richtlinie transparenter und die Kreditvergabe außerhalb des jeweiligen Heimatlandes des Banken forciert werden. Künftig wird es ein EU-Formular für vorvertragliche Informationen geben, in dem auch Angaben zu dem effektiven Jahreszins enthalten sein müssen. Der Berechnungsmodus muß in allen EU-Staaten nach einer einheitlichen Methode berechnet werden.

Die Vertragsinhalte für Verbraucherkredite werden EU-weit standardisiert. Außerdem wird ein Rücktrittsrecht eingeführt, welches es bisher in ca. der Hälfte der 27 Mitgliedstaaten derzeit nicht gibt. Der Kunde braucht keine Gründe für seinen Vertragsrücktritt anzugeben. Der Rücktritt muß innerhalb von 14 Tagen geschehen.

Die neue Richtlinie soll es für EU-Bürger einfach machen, sich auch im Nachbarland einen Kredit zu besorgen, wenn es günstiger für ihn ist. Dafür soll die Standardisierung der Vertragswerke eine Vergleichbarkeit der Kreditkosten ermöglichen.

Zu viel gespart? – Kündigung möglich!

Wie die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg mitteilt, können Bausparkassen unter bestimmten Voraussetzungen übersparte Bausparverträge kündigen. Die Schlichtungsstelle des Verbandes der Privaten Bausparkassen entschied dies in einem Fall der BHW-Bausparkasse.

„Übersteigt das Guthaben die Bausparsumme und aus dem Kleingedruckten geht hervor, die Rückzahlung ist unbestimmt, können beide Vertragspartner mit Frist von drei Monaten kündigen“, sagt Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden Württemberg. Wem also ungewollt der Bausparvertrag gekündigt wurde, sollte der Kunde prüfen die Rückzahlung in seinem Vertrag anders bestimmt ist. Nur dann kann am Vertrag festgehalten werden. Eine weitere Möglichkeit gibt es, wenn bei Vertragsschluß der Anschein erweckt wurde, dass der Kunde die Vertragslaufzeit bestimmt. Dies ist jedoch meistens vom Kunden nicht nachzuweisen.

In der Regel ist eine alternative Anlage des angesparten Guthabens für Bausparkunden sowieso attraktiver. Auch hochverzinste Bausparverträge kommen oft nicht an die zur Zeit gezahlten Zinssätze heran. Selbst Tagesgelder und Sparkonten bringen zur Zeit teilweise deutlich über 4%. (siehe z.B. www.vergleich.de) Einziger Nachteil ist der Wegfall des Darlehensanspruches durch die Kündigung des Bausparvertrages. Da übersparte Bausparverträge häufig als Geldanlageprodukt abgeschlossen wurden statt als Ansparprodukt für den Immobilienerwerb ist dieser Nachteil für die meisten Kunden nicht relevant.

Neues bei Autoversicherungen

Zwei wesentliche Neuerungen werden 2008 im Bereich der Kfz-Versicherungen eingeführt.

1. Opfer von Unfallflüchtigen sollen künftig den Schaden am eigenen Fahrzeug ersetzt bekommen. Möglich gemacht wird dies durch einen soganannten Verkehrsopferhilfe-Fonds der Autoversicherer. Dieser Fonds soll auch zahlen  wenn Schäden durch ein unversichertes Fahrzeug entstehen. Einschränkung: Das Opfer muss „erheblich verletzt“ worden sein und es ist keine Vollkaskoversicherung vorhanden, die für die Kosten eintritt.

2. Das Versicherungsvertragsrecht regelt den Tatbestand der groben Fahrlässigkeit neu. Bislang ging der Versicherungsnehmer häufig leer aus, wenn sich die Versicherung auf grobe Fahrlässigkeit berufen hat. Künftig muss die Versicherung den Grad der Fahrlässigkeit einschätzen und dementsprechend zahlen.

Endlich mehr Bafög!

Erstmals seit 7 Jahren werden zum Beginn des Wintersemsters 2008/09 die Bedingungen und Regelbeträge für das Bafög verbessert. Damit erhalten Schüler und Studenten mehr Unterstützung bei Ihrem Studium und der Studienfinanzierung. Die Verbesserungen zusammengefasst:

Der Regelbedarf von Studentenauf 512 Euro angehoben. Jetzt liegt er bei 466 Euro. Außerdem wird die Maximalförderung von 585 Euro auf 643 Euro steigen. Studenten mit Kindern bekommen darüber für das erste Kind hinaus einen Kinderbetreuungszuschlag von 113 Euro zum errechneten Bedarf nach dem Bafög. Für jedes weitere Kind kommen 85 Euro hinzu.
Ebenfalls angehoben wurden die Elternfreibeträge angehoben.  Diese erhöhen sich nun von 1440 € auf 1555 €.

Künftig sind für Studenten auch 400€-Jobs möglich. Die Hinzuverdienstgrenze für Studenten wurde auf 400 € angehoben.

Eine weitere Neuerung ist, dass in Zukunft auch Studium und Praktika im Ausland gefödert werden. Anders als bislang, die Möglichkeit, auch mit BAföG schon vom ersten Semester an ein Auslandsstudium im EU-Ausland zu absolvieren.

Insgesamt sind die Änderungen also positiv zu bewerten. Jedoch kritisiert das Deutsche Studentenwerk die Verschlechterung der Rückzahlungsbedingungen für Studierende mit Kind. Zwar erhalten diese künftig mehr Geld während des Studiums, unterliegen aber bei der Rückzahlung schärferen Bedingungen. Die Bundesregierung schätzt, dass durch die Erhöhung der Freibeträge zusätzlich etwa 100.000 Studenten und Schüler mehr einen Anspruch auf die Unterstützung durch BAföG erhalten werden. In Deutschland erhalten derzeit etwa 500.000 Studenten und etwa 320.000 Schüler aus bedürftigen Familien BAföG.