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elolly etwas näher betrachtet

Heute las ich (wie so oft in den letzten Wochen) einen Artikel über Kreditmarktplätze wie elolly.de Für mich mal wieder Anregung mich näher mit einem Anbieter auseinanderzusetzen – in diesem Fall trifft es elolly.de

Das Geschäftsmodell erscheint einfach. Ich zahle 9,50 €. Dann kann ich mein Profil hochladen und Geld leihen oder verleihen. (Wobei beides mit demselben Account scheinbar nicht möglich ist). Für mich stellt sich hier die Frage, wie finanziere ich mit einem kleinen Einmalbetrag ein permanentes Angebot? Dauerhaft nur, in dem ich ständig neue Nutzer in das System „hineintreibe“.

Gegen den Vorwurf der Vermarktung der Nutzerdaten wehrt sich elolly auf seiner Webseite mit der Anmerkung:“eLolly vermarktet keine persönlichen Daten von Mitgliedern. Kontaktdaten werden ausschließlich zur Kontaktvermittlung sowie zu Verwaltungsvorgängen von eLolly gespeichert. Personendaten und Hintergründe werden vertraulich behandelt und nicht an dritte weitergegeben. Unsere AGB´s weisen vor der definitiven Registrierung eines neuen Nutzers darauf hin.“ Nun ist elolly ein Angebot der BDH Teledat Gesellschaft für Telefonmarketing GmbH, Dortmund. Hier muß die Frage erlaubt sein, ob „zu internen Zwecken verarbeitet“ auch Anrufe dieser Telefonmarketing-Gesellschaft, bei denen weitere Produkte derer Kunden verkauft werden. Ich will hierbei nicht unterstellen, dass solche Anrufe tatsächlich getätigt werden, aber ausgeschlossen hat elolly dies m.E. nach bisher nicht (auch nicht in den AGB).

Positiv ist anzumerken, dass elolly auf Druck der Verbraucherschützer hin, Elolly den Passus aus seinen Geschäftsbedingungen genommen hat, die Kundendaten gegen Entgelt weitergeben zu dürfen. Immerhin ein Signal!

Negativ dagegen ist mir aufgefallen, dass elolly die gesamten AGB´s in einem kleinen Feld auf der Webseite präsentiert. Der gesamte Text füllt locker 3 DIN-A4-Seiten.

Ebenfalls einen Beigeschmack hinterlässt bei mir die Tatsache, dass die AGB für alle zwischen D.Morina (auch eLolly genannt) und Interessenten (Mitglieder) geschlossenen Verträge gelten. Wie oben erwähnt ist laut Impresseum die BDH Teledat Gesellschaft für Telefonmarketing GmbH verantwortlich für den Inhalt von elolly. Mit wem schließe ich denn nun die Verträge? In welchem Rechtsverhältnis steht d.Morina zur BDH? Ich weiß es nicht!

In dem Handelsblattartikel, den ich heute las, stand, dass Mitgleider, die auf elolly Geld verleihen wollen, maximal 4mal geld verleihen dürfen, um nicht den Anschein einer Gewerbsmäßigkeit zu erwecken. Diese Information habe ich im Anmeldeprozess und in den AGB vermisst. Auch eine gezielte Suche auf der Webseite hatte leider keinen Erfolg. Und das, obwohl dies doch eine erhebliche Einschränkung der Leistung von elolly ist.

Soweit meine ersten Recherchen.

Der nächste Kreditmarktplatz!

Auxmoney.com heißt die nächste Internetseite, welches Kredite zwischen Privatleuten vermittelt. Auch dieses Portal möchte sich mit einer einmaligen Anmeldegebühr refinanzieren.

Ich frage mich, wie ein Portal, welches regelmäßige Kosten hat, von einer einmaligen Anmeldegebühr leben kann. Für mich klingt das nach einem typischen Schneeballsystem. Solange neue Nutzer auf die Plattform kommen lohnt sich die Webseite.

Keine Kreditanträge mehr – dafür Geld ersteigern wie bei Ebay

In den letzten Wochen sind gleich 3 Anbieter für Kreditversteigerungen á la ebay in Deutschland an die Öffentlichkeit gegangen. Elolly, SOSMoney und nun auch smava wollen Kredite unter Privatleuten vermitteln oder zumindest eine entsprechenden Marktplatz einrichten.

Wie soll das genau funktionieren? Auf den Plattformen stellen Nutzer, die Geld benötigen eine entsprechende Anfrage für ein Projekt ein. Z.B.  2.000 € für ein neuen Plasmabildschirm. Auf der anderen Seite haben sich private Nutzer angemeldet, die bereit sind Geld an andere Plattformnutzer zu einem bestimmten Zinssatz zu verleihen. Treffen Angebot und Nachfrage zusammen wird ein Kreditvertrag geschlossen. Dieses Modell haben die genannten Anbieter von Zopa (www.zopa.co.uk) übernommen. Zopa betreibt ein solches Modell in Großbritanien bereits seit mehreren Jahren.

Aber woher weiß der Geldgeber, dass der Kreditnehmer den Kredit auch zurückzahlt? Grundsätzlich versuchen alle Anbieter die Zuverlässigkeit von Kreditnehmern durch Profile darzustellen. Bei Smava wird dies noch durch das Einholen einer Schufaauskunft, das Einstellen der Ratingstufe der Schufa ergänzt. Außerdem muß jeder Nutzer Gehaltsnachweise und Identitätsprüfung erbringen. Ob´s hilft wird sich zeigen.

Mittlerweile hat die erste Verbraucherzentrale (NRW) vor der Teilnahme an solchen Plattformen gewarnt. Auch die Bankenaufsicht will beobachten, wer auf der Plattform regelmäßig Geld verleiht und dort gewerbliche Bankgeschäfte ohne Erlaubnis betrieben würden. Dann werde man dagegen vorgehen, kündigte ein Sprecher der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) an. Ich für meinen Teil werde das Thema weiter beobachten und Euch berichten.