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Sparda-Bank West darf nicht mit kostenlosen Girokonto werben

Das Landgericht Düsseldorf untersagte auf Antrag der Wettbewerbszentrale der Sparda-Bank West eG in Nordrhein-Westfalen die Werbung als irreführend, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag bestätigte (Az. 38 O 68/16). Der Grund für diese Entscheidung lag darin, dass die Bank keine direkte Kontogebühr nimmt,seit Anfang April 2016 für die Ausstellung einer Girocard eine jährliche Gebühr von 10 Euro einführte. Mit der Karte können die Kunden am Automaten Geld abheben, die Selbstbedienungsterminals nutzen und Kontoauszüge ausdrucken.

Aus Sicht der Wettbewerbszentrale hat das Urteil Bedeutung für die gesamte Branche, „weil es dem Versuch, Kosten zu verstecken oder durch die Hintertür einzuführen, eine klare Absage erteilt“. Die Entscheidung ist allerdings noch nicht rechtskräftig.

Postbank senkt Geldeingangsgrenze für kostenloses Girokonto auf 1.000 Euro

Die Postbank senkt zum 1. April die Freigrenze für die entgeltfreie Kontoführung bei ihrem Girokontomodell „Postbank Giro plus“ auf 1.000 Euro pro Monat. Bisher lag die Grenze bei 1.250 Euro. (Quelle: Pressemitteilung der Postbank vom 26.02.2010.)

Damit setzt die Postbank die Neuausrichtung ihres Privatkundengeschäftes weiter konsequent um. Ziel der Bonner Bank ist es, sich mit ihrem Produktangebot noch mehr auf den Grundbedarf der Kunden zu konzentrieren. Dazu gehört auch ein preisgünstiges Girokonto. Mit der Verbesserung beim Girokonto und der bereits erfolgten Vereinfachung der Produktpalette im Spar- und Fondsbereich kehrt die Postbank zu ihren Wurzeln als Anbieter klarer, transparenter und günstiger Bankprodukte zurück.

Die Postbank hat bereits 1998 als erstes großes Kreditinstitut das kostenlose Girokonto auf den Markt gebracht. Aktuell führen fast fünf Millionen Kunden ihr Girokonto bei der Postbank. Rund eine Viertelmillion Girokunden mehr profitieren ab April von der neuen Geldeingangsgrenze und führen ihr Girokonto zukünftig zum Nulltarif. Zum Geldeingang zählen alle bargeldlosen Zahlungseingänge wie Gehalt, Bezüge oder Rente. Das Girokonto der Postbank bleibt damit im Marktvergleich eines der preisgünstigsten.

Im Rahmen ihres Strategieprogramms „Postbank4Future“ will die Postbank ihre Angebotspalette straffen. So sollen die Sparangebote DAX-Sparbuch, Börsensieger, Sparen 3000plus und Quartal-Sparen aus dem Angebot herausgenommen werden. Auch bei Altersvorsorgeprodukten und Kreditkarten sollen die Produkte weniger werden. Außerdem möchte die Bank das Beschwerdemanagement verbessern. „Wir wollen für unsere Kunden leichter und schneller ansprechbar sein und ihnen schon im Erstgespräch fallabschließende Problemlösungen anbieten. Das erreichen wir über eine kompetente und qualifizierte Ausrichtung unseres Reklamationsmanagements“, sagte der Vorstandsvorsitzender der Postbank, Stefan Jütte. Mit welchen Massnahmen dies erreicht werden soll ließ der Postbankvorstand noch offen.

Nächster Zinsschritt: DKB senkt Habenszinsen für das DKB-Cash

Die Zinsen fallen weiter! Die brachliegende Konjunktur und die sinkenden Zinsen am Kapitalmarkt machen sich weiter bemerkbar. Zum 01.4. 2009 senkt mit der DKB eine der letzten bedeutenden Direktbanken die Habenszinsen für Giro- und Tagesgeldkonten auf unter 3%. Ab dem neuen Quartal gibt es für das DKB-Cash auf dem zum Giroktonto gehörenden Kreditkartenkonto nur noch 2,55% Zinsen. Dies sind zwar noch 0,3% mehr als beim Extrakonto des Wettbewerbers ING-DiBa aber deutlich weniger als die bisherigen 3,8%.

Die DKB ist mit ihrer Zinssenkung zum 01.April nicht die einzigen. Den Quartalswechsel nutzen weitere Banken, um ihr Zinsnivaeu der aktuellen Marktsituation anzupassen. So senkt z.B. die Postbank die Konditionen für ihre Postbank Sparcard direkt. Die Zinssenkung fällt hier jedoch mit 0,2% sehr moderat aus. Bisher bekamen Anleger mit der Sparcard direkt sehr hohe 4% ab dem ersten Euro. Ab 01.04. zahlt die Postbank nur noch 3,8%.

Abgesehen von Lock- und Neukundenangeboten gibt es für kurzfristige Anlagen so gut wie keine Banken mehr, die eine 3 vor dem Komma bieten. Lediglich die Saarbrücker SKG-Bank bietet ab 01.04. einen Zinssatz für ihr SKG Tele-Konto „Online“ Guthabenszinsen von 3,1%. Das ebenfalls zur DKB gehörende Institut liegt damit allerdings auch ein halbes Prozent unter dem zur Zeit geltenen Zinssatz.

Während die Zinsen für Guthaben also immer weiter fallen, warten die meisten Bankkunden vergeblich auf bessere Kreditkonditionen. Positives Gegenbeispiel ist die Netbank. Diese hatte bereits vor einigen Wochen den Zinssatz für den Dispo auf 9,5% gesenkt. Bei der DKB bleibt trotz Zinssenkung für die Guthabenszinsen bei einem Dispozins von 7,9%.

Sparkassen sperren Direktbanken von Geldautomaten aus

Bereits vor einiger Zeit hatte ich in einem Artikel Skepsis geäußert, dass die Direktbanken ihren Kunden auch künftig das kostenlose Geldabheben an allen Geldautomaten weltweit anbieten können. Einige Sparkassen gehen jetzt sogar noch weiter. Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bestätigte, haben rund 50 Sparkassen ihre Automaten für Kunden bestimmter Direktbanken gesperrt. Diese können dort nicht mehr mit ihrer Visa-Kreditkarte kostenlos Bargeld abheben. Neben Citibank, Comdirect, ING Diba, Postbank, Santander Consumer Bank und Volkswagen Bank sind auch die Kunden der zur Sparkassenorganisation gehörenden DKB sind von dieser Massnahme betroffen.

Der Grund dafür ist ein Streit jahrelanger Streit zwischen den Direktbanken und den Sparkassen. Den Sparkassen stößt auf, dass die Direktbanken ohne eigenes Geldautomatennetzwerk die teure Infrastruktur der Sparkassen und Filialbanken zu einem geringen Preis nutzen. Hebt ein Direktbankkunde mit seiner Visacard bei einer Sparkasse ab bezahlt die Direktbank nur 1,74 Euro. Banken untereinander berechnen sich für eine Verfügung von Kunden gegenseitig dagegen 4 Euro. Die Direktbankkunden müssen die Gebühren auch nicht selbst zahlen – dies übernimmt die Bank. Schließlich wollen die Direktbanken ihre Kunden zum häufigen Einsatz der Kreditkarte erziehen. Für jeden Einkauf kriegen die Banken einen Teil der Kreditkartengebühren von Visa oder den anderen Kreditkartengesellschaften. Da sind die 1,74 Euro schnell wieder drin.

Die EU-hat zwar die Gebühren für das Geldabheben anheben lassen, doch die Sparkassen erhöhen mit der Aussprerrung den Druck auf die Direktbanken. Die Sparkassen fühlen sich unfairem Wettbewerb ausgesetzt. Vier Direktbanken haben sich zusammengetan. Sie wollen sich jetzt juristisch gegen das Vorgehen der 50 Sparkassen wehren, wenn die Sparkassen die Geldautomaten nicht wieder freigeben. „Wer glaubt, im Wettbewerb zu solchen Mitteln greifen zu müssen, der muss mächtig unter Druck stehen“, kritisierte der Vorstandsvorsitzende der ING Diba, Ben Tellings. Man werde nicht akzeptieren, dass die eigenen Kunden diskriminiert würden.  Bei der Citibank heißt es: „Der kostenlose Zugang zu Bargeld ist für Bankkunden eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl ihrer Bank“, so ein Sprecher. Aber genau hier sehen sich die Sparkassen als Infrastrukturanbieter benachteiligt. Und deshalb wird dieser Streit zunächst auch weitergehen.

Egal wie die Sparkassen und Direktbanken am Ende einigen werden. Die Gebühren zwischen den Banken für das Abheben mit der Kreditkarte an Geldautomaten werden wahrscheinlich steigen. Wenn die Banken nicht im Gegenzug aus anderen Bereichen diese Margen nicht ausgleichen können, werden sie die höheren Kosten an ihre Kunden weiterreichen müssen. Wir bleiben gespannt!

Eine neue Direktbank: Dresdner Direct 24

Wie die „Welt“ heute berichtet wird die zum Allianz-Konzern gehörende Dresdner Bank unter dem Namen „Dresdner Direct 24“ eröffnen. Dies soll dem Unternehmen neben der Premiummarke Dresdner-Bank auch Kunden aus dem Discount Segement bescheren. Alle Produkte vom Girokonto bis zur Baufinanzierung sollen in der neuen Bank angeboten werden.
Ob dies erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Neben dem aus meiner Sicht etwas einfallslosem Namen erinnerte mich diese Ankündigung an die „Neuer Markt“-Zeiten als die Deutsche Bank in einer Ihrer Umstrukturierungaktionen die Deutsche Bank24 schuf. Damals hielt die Deutsche Bank Ihr Konzept nicht allzu lange durch und heute wird die Webseite www.deutsche-bank-24.de nur noch auf das Internetangebot der Deutschen Bank geleitet.

Die Dresdner Bank mit Ihrem Discount-Angebot möchte mit Ihrem Angebot Kunden ansprechen, die keine oder wenig Beratung benötigen. Da solche Kunden in aller Regel sehr gut informiert und preissensitiv sind, wird es sehr stark von der Qualität der Produkte abhängen, ob sich die neue Bank am Markt durchsetzt. Die neuen Produkte möchte die Bank nicht nur direkt, sondern auch über die rund 900 Dresdner-Bank-Filialen und über die rund 10 000 Agenturen der Allianz verkaufen. Die widerspricht aus meiner Sicht dem Argument, dass vorwiegend Kunden angesprochen werden sollen, die keinen Wert auf Beratung legen.
Der Start der neuen Bank ist für das 2.Quartal 2008 angekündigt. Es bleibt spannend, wie die Produkte der neuen Bank gestaltet sein werden.