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Weitere Zinssenkungen für Tagesgeld nach Notenbankentscheid

Nach der letzten Senkung der Leitzinsen ziehen immer mehr Banken bei ihren Guthabenszinsen nach. Wir berichteten bereits über die Zinssenkungen des DKB-Cash-Kontos, der SKG-Bank sowie der Postbank bei der Sparcarddirect. Jetzt gaben weitere Banken Zinssenkungen bekannt. Finance-Blog.de gibt ihnen eine Übersicht der wichtigsten Änderungen:

ING-DiBa: Der reguläre Zins für das ING-DiBa Extrakonto beträgt von nun an 1,5% statt wie bisher 2,25% p.a. im Jahr. Neukunden für das Extra-Konto versucht die ING-DiBa mit einem Tankgutschein von 25 Euro zu locken.

1822direkt: Die Tochter der Frankfurter Sparkasse senkt den Zinssatz für ihr CashSkyline-Konto von 2,25% auf 1,75%. Für neue Einlagen, welche nicht von der Frankfurter Sparkasse oder der 1822direkt auf dasCashSkyline-Konto Konto überwiesen werden und in dem Monat vor der Kontoeröffnung nicht bei der 1822direkt angelegt waren, zahlt die 1822direkt allerdings bis 31.07. noch einen Zinszuschlag von 1,5 %.

Credit Europe Bank: Bei der Credit Europe Bank bekommen Neukunden noch satte 3,8 % Zinsen auf das Tagesgeld (Top Interestkonto) Bestandskunden erhalten sogar weiterhin 4% Zinsen. Die Credit Europe Bank unterliegt dem niedeländischen Einlagensicherungssystem. Laut Beschluss des niederländischen Finanzministeriums am 10.03.2009 wurde die Einlagengarantie für Sparanlagen auf € 100.000 pro Person festgesetzt. Demnach sind Ihre Sparanlagen bei der Credit Europe Bank N.V. zu 100% bis € 100.000 pro Person gesichert.

Norisbank: Die Norisbank wirbt mit “ mit der Top3-Garantie – auf Dauer unter den 3 Besten“. Rätzelhaft ist allerdings, wie die Norisbank dies mit aktuell 2,0 % Zinsen schafft. Wahrscheinlich liegt es an den geänderten Garantiebedingungen. Anfangs waren noch die 75 größten Banken in die Garantie eingebunden. Zur Zeit sind es nur noch die 10 größten Banken mit Tagesgeldangebot, bei denen auch nur der Durchschnitt der letzten 12 Monaten bewertet wird. – Alles ein Frage der Definition. Ob die Norisbank (ohne deren Mutterunternehmen Deutsche Bank) selbst in diesen (Garantie-)Kreis der 10 größten Banken zählt, darf bezweifelt werden.

Zinssenkungen der EZB ohne Wirkung!

In der vergangenen Woche teilte die EZB mit, dass die Leitzinsen vorerst nicht noch einmal unter das derzeitige Rekordtief von 2% gesenkt werden. Und die Europäische Zentralbank tut gut, dem Druck der Regierungen standzuhalten und die Zinsen nicht noch weiter zu senken. Und das mit guten Gründen, denn der reale Effekt dürfte kaum messbar sein. Warum?

1. Zinssenkungen erreichen Unternehmen nicht

Wie sollen Leitzinssenkungen eigentlich wirken? Durch eine Senkung der Refinanzierungssätze für die Banken sollen diese in die Lage versetzt werden, selbst günstigere Kredite an Unternehmen und Haushalte auszureichen, und so den Weg für zusätzliche Investitionen ebnen. Doch das dieser Mechanismus derzeit funktioniert darf bezweifelt werden. Die Banken schreiben derzeit Milliardenverluste. Die Deutsche Bank allein im letzten Quartal über 4 Mrd. Euro. Und die Commerzbank hat sich gerade noch einmal 8 Mrd.Euro Nachschlag aus dem Rettungsfonds der Bundesregierung gesichert um nicht durch die Übernahme der Dresdner Bank selbst in Schieflage zu geraten. Diese Beispiele zeigen, dass die Banken derzeit jeden Cent brauchen. Dies führt dazu, dass sie aber die Leitzinssenkungen nutzen um die eigene Marge zu stärken. Die Kunden – also Unternehmen und Privathaushalte – merken keine positiven Effekte. Ganz im Gegenteil: viele mittelständische Unternehmen beklagen sich in den letzten Monaten über verschärfte Kreditbedingungen und das dürfte automatisch zu einer Margensteigerung der Banken.

2. Einfluß des Zinsniveaus für Investitionsentscheidungen unbedeutend

In Hochzinsphasen ist der Anteil der Zinszahlungen an den Gesamtkosten und am CashFlow einer Investion deutlich höher als zur Zeit. Angenommen ein Unternehmer benötigt für eine Investition, aus der er einen jährlichen Rückfluß von 10.000 Euro erwartet, 100.000 Euro Fremdkapital. Bei einem Zinsniveau von 10% führt eine Zinssenkung von einem halben Prozentpunkt vielleicht erst zu einer postiven Entscheidung zugunsten der Investition. Der Anteil der Zinszahlungen am Cash-Flow beträgt satte 95%. Bei der selben Investition ist dabei eine Zinssenkung von 4 auf 3,5% nahezu unbedeutend. Sicherlich sind auch hier mehr Investitionen lohnenswert und nominal spare ich den selben Betrag. Aber bei der Zinssenkung auf tieferen Zinsniveau, ist der Anteil der Zinsen am Cash-Flow nur noch bei 40-35%. Aus diesem Grund ist die Höhe der Zinsen öfter nicht das entscheidende Kriterirum bei Investitionsentscheidungen und deshalb ist eine Zinssenkung im Moment wenig wirksam gegen Konjunkturschwächen.

3. Zinssenkungen verschlechtern Situation der Privatanleger

Umgekehrt sinken die Geldanlagezinsen derzeit im Rekordtempo. Trotz des scharfen Wettbewerbs senken immer mehr Banken die Zinsätze für Tagesgeld & Co.. So hat z.B. die Hamburger Netbank gerade die Tagesgeldzinsen innerhalb weniger Wochen in zwei Schritten von 4% auf 2,75% um fast ein Drittel zusammengestrichen. Auch wenn Zinsen nicht die Haupteinkunftsart der Deutschen sind, verbessert sich die Einkommenssituation durch diese Entwicklung nicht. Und das man wenig Zinsen auf Geldanlagen bekommt dürfte die Konsumneigung nicht forcieren. Gerade die Deutschen sind dafür bekannt, in Krisenzeiten eher mehr Geld zurückzulegen.

4. Günstiges Baugeld beflügelt nicht den Immobilienerwerb

Das sinkende Zinsniveau hat auf die Baugeldzinsen sehr positiv gewirkt. Es fehlt nicht mehr viel, und die Rekordzinsen con 2005 werden wieder erreicht. Die günstigsten Anbieter offerieren derzeit Zinssätze für 10 Jahre Zinsbindung und 60%igem Auslauf von knapp über 4%. Der Lübecker Hypothekenmakler Dr.Klein bietet einen Effektivzins von 4,13% an (Stand 6.2.2009). Doch die guten Zinssätzen geben keine Impulse für die Baukonjunktur. Seit jahren ist das Volumen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland rückläufig. Und dieser Trend ist trotz der Niedrigzinsen ungebrochen. Denn wer investiert in ein eigenes Haus, wenn er nicht weiß, ob er übermorgen noch seinen Job hat?

Die Wirtschaftswoche hat in Ihrer neuen Ausgabe Ausgabe noch einen weiteren Aspekt gegen weiter sinkende Leitzinsen genannt. Ausufernde Staatsschulden können zu einem Inflationsschock führen, wenn die Notenbank die Geldmenge stärker als das Produktionspotential der Volkswirtschaft ansteigen lässt.
Dann würde die EZB quasi die Notenpresse anwerfen, in dem sie z.B. anfängt Staatsanleihen aufzukaufen. Um nicht in diese Bedroullie zu kommen vermutet Bert Losse in seinem Kommentar, dass die EZB die Leitzinsen nicht unter die Schwelle von 1% fallen lassen wird, auch wenn Experten davon ausgehen, dass es Anfang März noch einen weiteren Zinsschritt nach unten geben wird.

Auch die Netbank senkt die Tagesgeldzinsen

Die Zinssenkung der EZB war heute noch nicht verkündet, da senkte die Netbank bereits die Geldanlagezinsen. Gestern gab es für das Tagesgeld in Verbindung mit dem GiroLoyal der Netbank noch Zinsen in Höhe 4,0 %. Doch heute früh konnte ich in meinem Kundenlogin bei der Netbank entnehmen, das es für mein Erspartes ab sofort nur 3,3 % Zinsen gibt.

Für Neukunden, die ihr gehaltskonto zur Netbank verlegen, gibt es zumindest für einen Teil (50T€) immerhin die ersten 6 Monate noch 4,5 % Zinsen. Allerdings frage ich mich, warum das Produkt GiroLoyal heist, wenn nur die Neukunden in den Genuss der hohen Zinsen kommen.

Fairerweise muß man sagen, das die Netbank mit ihren 3,3% so schlecht nicht ist. Bei der ING-DiBa gibt es nach der letzten Zinssenkung zum Jahresanfang für das Extrakonto für Bestandskunden lediglich 3 %. Aber jede Zinssenkung tut weh. Die tendenz bei den Tagesgeldzinsen wird auch in den kommenden Monaten eher nach unten gehen. Die EZB hat die Leitzinsen heute gerade auf 2% gesenkt. Dies ist der niedrigste Stand seit 2003 nachdem die Neue-Markt-Blase geplatzt war. Dagegen können sich Häuslebauer freuen. Denn die Kreditzinsen werden ebenfalls sinken.

Erste Banken senken die Tagesgeldzinsen

Die Entwicklung an den Kapitalmärkten haben erste Konsequenzen für Geldanleger. Die comdirect bank und die Netbank senken ihre begrüßungsangebote für Neukunden und teilweise auch für Bestandskunden.

Beim „TagesgeldPlus“ erhalten Neukunden jetzt nur noch 4,5% Zinsen für die ersten 30.000 Euro. Das sind 0,5 % weniger als bisher. Bestandskunden erhalten mit 3,75 % ebenfalls weniger Zinsen. Hier wurde der Zins um 0,25% reduziert.

Ähnlich sieht es bei der Hamburger Netbank aus. Das bisherige Werbeangebot für Neukunden wurde gestrichen. Statt 5,1% für die ersten 6 Monate nach dem ersten Gehalteingang auf dem „giroLoyal“ gibt es für alle Girokonto-Kunden „nur“ noch 4%. Immer noch ein guter Wert.

Nachlassende Inflationssorgen wegen fallenden Energie- und Ölpreisen, dazu wachsende Konjunktursorgen liessen die Zinsen am Kapitalmarkt seit dem Sommer um über 0,5 % fallen. Und diese Zinsentwicklung könnte so weitergehen. Heute nachmittag wurde ein historisch deutlicher Zinsschritt der EZB bekanntgegeben. Um 0,75 % senkte die europäische Zentralbank die kurzfristigen Leitzinsen . Viele Händler hatten sogar noch mehr erwartet.

Damit wird der Druck auf die Banken noch größer, die eigenen Tagesgeldzinsen zu senken. Anderseits ist (auch wegen der Finanzkrise) der Wettbewerb um neue Kunden nirgendwo so groß wie in Deutschland. Dies dürfte trotz sinkendem Zinsniveau auch so bleiben, und dazu führen, dass viele Institute mit Zinssenkungen warten.