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Sparkassen sperren Direktbanken von Geldautomaten aus

Bereits vor einiger Zeit hatte ich in einem Artikel Skepsis geäußert, dass die Direktbanken ihren Kunden auch künftig das kostenlose Geldabheben an allen Geldautomaten weltweit anbieten können. Einige Sparkassen gehen jetzt sogar noch weiter. Wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) bestätigte, haben rund 50 Sparkassen ihre Automaten für Kunden bestimmter Direktbanken gesperrt. Diese können dort nicht mehr mit ihrer Visa-Kreditkarte kostenlos Bargeld abheben. Neben Citibank, Comdirect, ING Diba, Postbank, Santander Consumer Bank und Volkswagen Bank sind auch die Kunden der zur Sparkassenorganisation gehörenden DKB sind von dieser Massnahme betroffen.

Der Grund dafür ist ein Streit jahrelanger Streit zwischen den Direktbanken und den Sparkassen. Den Sparkassen stößt auf, dass die Direktbanken ohne eigenes Geldautomatennetzwerk die teure Infrastruktur der Sparkassen und Filialbanken zu einem geringen Preis nutzen. Hebt ein Direktbankkunde mit seiner Visacard bei einer Sparkasse ab bezahlt die Direktbank nur 1,74 Euro. Banken untereinander berechnen sich für eine Verfügung von Kunden gegenseitig dagegen 4 Euro. Die Direktbankkunden müssen die Gebühren auch nicht selbst zahlen – dies übernimmt die Bank. Schließlich wollen die Direktbanken ihre Kunden zum häufigen Einsatz der Kreditkarte erziehen. Für jeden Einkauf kriegen die Banken einen Teil der Kreditkartengebühren von Visa oder den anderen Kreditkartengesellschaften. Da sind die 1,74 Euro schnell wieder drin.

Die EU-hat zwar die Gebühren für das Geldabheben anheben lassen, doch die Sparkassen erhöhen mit der Aussprerrung den Druck auf die Direktbanken. Die Sparkassen fühlen sich unfairem Wettbewerb ausgesetzt. Vier Direktbanken haben sich zusammengetan. Sie wollen sich jetzt juristisch gegen das Vorgehen der 50 Sparkassen wehren, wenn die Sparkassen die Geldautomaten nicht wieder freigeben. „Wer glaubt, im Wettbewerb zu solchen Mitteln greifen zu müssen, der muss mächtig unter Druck stehen“, kritisierte der Vorstandsvorsitzende der ING Diba, Ben Tellings. Man werde nicht akzeptieren, dass die eigenen Kunden diskriminiert würden.  Bei der Citibank heißt es: „Der kostenlose Zugang zu Bargeld ist für Bankkunden eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl ihrer Bank“, so ein Sprecher. Aber genau hier sehen sich die Sparkassen als Infrastrukturanbieter benachteiligt. Und deshalb wird dieser Streit zunächst auch weitergehen.

Egal wie die Sparkassen und Direktbanken am Ende einigen werden. Die Gebühren zwischen den Banken für das Abheben mit der Kreditkarte an Geldautomaten werden wahrscheinlich steigen. Wenn die Banken nicht im Gegenzug aus anderen Bereichen diese Margen nicht ausgleichen können, werden sie die höheren Kosten an ihre Kunden weiterreichen müssen. Wir bleiben gespannt!

Eine neue Direktbank: Dresdner Direct 24

Wie die „Welt“ heute berichtet wird die zum Allianz-Konzern gehörende Dresdner Bank unter dem Namen „Dresdner Direct 24“ eröffnen. Dies soll dem Unternehmen neben der Premiummarke Dresdner-Bank auch Kunden aus dem Discount Segement bescheren. Alle Produkte vom Girokonto bis zur Baufinanzierung sollen in der neuen Bank angeboten werden.
Ob dies erfolgreich sein wird, bleibt abzuwarten. Neben dem aus meiner Sicht etwas einfallslosem Namen erinnerte mich diese Ankündigung an die „Neuer Markt“-Zeiten als die Deutsche Bank in einer Ihrer Umstrukturierungaktionen die Deutsche Bank24 schuf. Damals hielt die Deutsche Bank Ihr Konzept nicht allzu lange durch und heute wird die Webseite www.deutsche-bank-24.de nur noch auf das Internetangebot der Deutschen Bank geleitet.

Die Dresdner Bank mit Ihrem Discount-Angebot möchte mit Ihrem Angebot Kunden ansprechen, die keine oder wenig Beratung benötigen. Da solche Kunden in aller Regel sehr gut informiert und preissensitiv sind, wird es sehr stark von der Qualität der Produkte abhängen, ob sich die neue Bank am Markt durchsetzt. Die neuen Produkte möchte die Bank nicht nur direkt, sondern auch über die rund 900 Dresdner-Bank-Filialen und über die rund 10 000 Agenturen der Allianz verkaufen. Die widerspricht aus meiner Sicht dem Argument, dass vorwiegend Kunden angesprochen werden sollen, die keinen Wert auf Beratung legen.
Der Start der neuen Bank ist für das 2.Quartal 2008 angekündigt. Es bleibt spannend, wie die Produkte der neuen Bank gestaltet sein werden.