Entries Tagged as 'Geldanlage'

Abgeltungssteuer: Zweitdepot für Wertpapiere anlegen

Die Börse hat in den letzten Wochen wieder etwas zugelegt und die ersten Mutigen überlegen bei niedrigen einzusteiegen. Doch da sollte man aufpassen um nicht in eine Steuerfalle zu tappen. Denn seit dem 1. Januar 2009 unterliegen Kursgewinne, die beim Verkauf von Wertpapieren anfallen, grundsätzlich der Abgeltungsteuer. Ausnahme: Der Anleger hat die Wertpapiere vor 2009 erworben – die sogenannten Altbestände. Dann sind Veräußerungsgewinne nach einer Haltedauer von mindestens einem Jahr für Privatanleger steuerfrei.

Wer zu alten Papieren neue Aktien ins Depot legt, kann schnelle in eine Steuerfalle laufen. Bei einem  späteren Verkauf der Aktien geht das Finanzamt immer davon aus, dass die älteren Aktien zuerst verkauft werden. Es wendet also das sogenannte FIFO-Verfahren an (first in-first out). Liegen in einem Depot zum Beispiel Aktien des Unternehmens Y, die zum Teil vor dem 1. Januar 2009, zum Teil danach erworben wurden, so gelten bei einem teilweisen Verkauf die zuerst erworbenen Wertpapiere automatisch als die zuerst veräußerten. Dem Anleger können so sehr schnell steuerfreie Kursgewinne entgehen.

Dagegen können sich Wertpapiersparer mit einem Zweitdepot schützen, denn dann kann der Anleger frei entscheiden, ob er Kursgewinne aus Altbeständen steuerfrei vereinnahmen möchte oder ob er Neubestände verkaufen will, deren Kursgewinne unabhängig von der Haltedauer der Abgeltungsteuer unterliegen. Viele Banken bieten ihren Kunden die Zweitdepots oft kostenlos an. Alternativ können sie ein zweites Depot bei Banken eröffnen, die keine Depotgebühren erheben. Oft sind bei solchen Banken wie der ING-DiBa oder der DAB die Ordergebühren auch niedriger als bei der Hausbank.

Auch für Sparpläne kann sich die Taktik mit Zweitdepot lohnen. Wenn der Anleger langsam auf die Rente zugeht bleibt ihm auch dann die Wahl welche Anteile er zuerst verkauft.  Übrigens werden seit Einführung der Abgeltungsteuer die realisierten Verluste aus der privaten Veräußerung von Wertpapier-Neubeständen  künftig – wie Gewinne – zeitlich unbegrenzt und in voller Höhe steuerlich berücksichtigt. Das kann in Zeiten stark schwankender Kurse vorteilhaft sein.

Nächster Zinsschritt: DKB senkt Habenszinsen für das DKB-Cash

Die Zinsen fallen weiter! Die brachliegende Konjunktur und die sinkenden Zinsen am Kapitalmarkt machen sich weiter bemerkbar. Zum 01.4. 2009 senkt mit der DKB eine der letzten bedeutenden Direktbanken die Habenszinsen für Giro- und Tagesgeldkonten auf unter 3%. Ab dem neuen Quartal gibt es für das DKB-Cash auf dem zum Giroktonto gehörenden Kreditkartenkonto nur noch 2,55% Zinsen. Dies sind zwar noch 0,3% mehr als beim Extrakonto des Wettbewerbers ING-DiBa aber deutlich weniger als die bisherigen 3,8%.

Die DKB ist mit ihrer Zinssenkung zum 01.April nicht die einzigen. Den Quartalswechsel nutzen weitere Banken, um ihr Zinsnivaeu der aktuellen Marktsituation anzupassen. So senkt z.B. die Postbank die Konditionen für ihre Postbank Sparcard direkt. Die Zinssenkung fällt hier jedoch mit 0,2% sehr moderat aus. Bisher bekamen Anleger mit der Sparcard direkt sehr hohe 4% ab dem ersten Euro. Ab 01.04. zahlt die Postbank nur noch 3,8%.

Abgesehen von Lock- und Neukundenangeboten gibt es für kurzfristige Anlagen so gut wie keine Banken mehr, die eine 3 vor dem Komma bieten. Lediglich die Saarbrücker SKG-Bank bietet ab 01.04. einen Zinssatz für ihr SKG Tele-Konto „Online“ Guthabenszinsen von 3,1%. Das ebenfalls zur DKB gehörende Institut liegt damit allerdings auch ein halbes Prozent unter dem zur Zeit geltenen Zinssatz.

Während die Zinsen für Guthaben also immer weiter fallen, warten die meisten Bankkunden vergeblich auf bessere Kreditkonditionen. Positives Gegenbeispiel ist die Netbank. Diese hatte bereits vor einigen Wochen den Zinssatz für den Dispo auf 9,5% gesenkt. Bei der DKB bleibt trotz Zinssenkung für die Guthabenszinsen bei einem Dispozins von 7,9%.

Autobanken erzielten Überschuss von 475 Millionen Euro

Die Finanzkrise trifft die Banken derzeit hart. Immer mehr Banken nehmen die Hilfe der Regierung über den Soffin an. Auch die deutschen Autobanken schlüpfen unter den Rettungsschirm des Staates. Doch sind die Mittel sinnvoll eingesetzt und bekommen nur die Hilfe, die sie auch tatsächlich brauchen? Dass darf man zunächst bestreiten.

Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort (16/11998) auf eine Kleine Anfrage (16/11793) der FDP-Fraktion mitteilt, hätten die 11 deutschen Autobanken 2008 einen Jahresüberschuss von 475 Millionen Euro erzielt. Die Summe der von diesen Banken vergebenen Kredite belaufe sich auf 51 Milliarden Euro. Im Vorjahr wurden 44% aller Autokäufe finanziert oder geleast.

Trotz der erwirtschafteten Gewinne erhalten die Autobanken die Staatshilfe. So hat die VW-Bank vom Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (Soffin) einen Garantierahmen von zwei Milliarden Euro bekommen, teilte das Unternehmen am vergangenen Mittwoch mit. Auch andere Hersteller wie Opel oder Daimler beantragen für ihre Finanzierungstöchter jetzt Hilfe aus dem Soffin oder denken zumindest darüber nach. Doch nicht weil sie die Hilfe dringend nötig hätten. Trotz Leitzinssenkung können sich die Autobanken immer noch hohe Zinsen auf Geldanlagen zahlen, wo andere Banken schon lange ihre Tagesgeldzinsen drastisch senken mußten. In den Tagesgeldvergleichen belegen die Autobanken die vorderen Plätze.

Doch wie die hohen Zinsen zeigen, sind nicht zwingend wirtschaftiche Schwierigkeiten sind der Grund für das Hilfe suchen. Vielmehr hat man eher den Eindruck, dass es ähnlich wie im Kindergarten zugeht. Der böse Wettbewerber bekommt einen Lolli (oder Milliardengarantien!) dann will ich auch welche. So wurde Dieter Zetsche, der Vorstandsvorsitzende des Stuttgarter Daimler-Konzerns, auf der Detroiter Automesse im Januar mit den Worten zitiert: „wenn andere Autobanken von der Bundesregierung gestützt würden, dann müsse auch Daimler Hilfe in Anspruch nehmen, um keinen Wettbewerbsnachteil zu haben.“

Außerdem sagte er: „Es geht um funktionierende Märkte“. Das ist zwar grundsätzlich richtig, aber der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung war eigentlich dafür gedacht, die in wirtschaftliche Not geratenen Banken zu unterstützen. Wenn das jetzt nur dafür genutzt wird, um ein paar Punkte mehr Rendite einzusammeln, widerspricht das dem Solidarprinzip der Bundesrepublik. Gerne verzichte ich dann auch auf ein paar Prozentpunkte beim Tagesgeld.

Stichtag 28. Februar 2009 – Sparzinsen rechtzeitig abheben

Sparkunden können sich üblicherweise von ihren Sparbüchern oder Sparkarten bis zu 2.000 Euro abholen, ohne Strafzinsen – sogenannte „Vorfälligkeitszinsen“. Für die Zinsen die am Jahresende den Sparkonten gutgeschrieben werden gilt dies zunächst nicht. Da die Zinsen nicht dem eigentlichen Sparguthaben zuzurechnen sind, sind am Anfang größere Verfügungen möglich. Doch aufgepasst: Spätestens nach dem 28.Februar werden die Zinsen Bestandteil des Sparguthabens und liegen dann ebenso lange fest wie das eigentliche Guthaben. Eine Verfügung über die Zinsen nach diesem Termin behandeln die Banken dann als vorzeitige Kapitalrückzahlung, für die der Kunde eine Zinsminderung (Vorfälligkeitsentschädigung) in Kauf nehmen muss.

Diese Regelung gilt üblicherweise für alle Zinsen aus Spareinlagen mit vereinbarter Kündigungsfrist. Für solche Spareinlagen gilt, dass Zinsen aus dem vergangenen Jahr, die bis Ende Februar nicht abgehoben sind, dem Sparguthaben zugeschlagen werden.

Zinssenkungen der EZB ohne Wirkung!

In der vergangenen Woche teilte die EZB mit, dass die Leitzinsen vorerst nicht noch einmal unter das derzeitige Rekordtief von 2% gesenkt werden. Und die Europäische Zentralbank tut gut, dem Druck der Regierungen standzuhalten und die Zinsen nicht noch weiter zu senken. Und das mit guten Gründen, denn der reale Effekt dürfte kaum messbar sein. Warum?

1. Zinssenkungen erreichen Unternehmen nicht

Wie sollen Leitzinssenkungen eigentlich wirken? Durch eine Senkung der Refinanzierungssätze für die Banken sollen diese in die Lage versetzt werden, selbst günstigere Kredite an Unternehmen und Haushalte auszureichen, und so den Weg für zusätzliche Investitionen ebnen. Doch das dieser Mechanismus derzeit funktioniert darf bezweifelt werden. Die Banken schreiben derzeit Milliardenverluste. Die Deutsche Bank allein im letzten Quartal über 4 Mrd. Euro. Und die Commerzbank hat sich gerade noch einmal 8 Mrd.Euro Nachschlag aus dem Rettungsfonds der Bundesregierung gesichert um nicht durch die Übernahme der Dresdner Bank selbst in Schieflage zu geraten. Diese Beispiele zeigen, dass die Banken derzeit jeden Cent brauchen. Dies führt dazu, dass sie aber die Leitzinssenkungen nutzen um die eigene Marge zu stärken. Die Kunden – also Unternehmen und Privathaushalte – merken keine positiven Effekte. Ganz im Gegenteil: viele mittelständische Unternehmen beklagen sich in den letzten Monaten über verschärfte Kreditbedingungen und das dürfte automatisch zu einer Margensteigerung der Banken.

2. Einfluß des Zinsniveaus für Investitionsentscheidungen unbedeutend

In Hochzinsphasen ist der Anteil der Zinszahlungen an den Gesamtkosten und am CashFlow einer Investion deutlich höher als zur Zeit. Angenommen ein Unternehmer benötigt für eine Investition, aus der er einen jährlichen Rückfluß von 10.000 Euro erwartet, 100.000 Euro Fremdkapital. Bei einem Zinsniveau von 10% führt eine Zinssenkung von einem halben Prozentpunkt vielleicht erst zu einer postiven Entscheidung zugunsten der Investition. Der Anteil der Zinszahlungen am Cash-Flow beträgt satte 95%. Bei der selben Investition ist dabei eine Zinssenkung von 4 auf 3,5% nahezu unbedeutend. Sicherlich sind auch hier mehr Investitionen lohnenswert und nominal spare ich den selben Betrag. Aber bei der Zinssenkung auf tieferen Zinsniveau, ist der Anteil der Zinsen am Cash-Flow nur noch bei 40-35%. Aus diesem Grund ist die Höhe der Zinsen öfter nicht das entscheidende Kriterirum bei Investitionsentscheidungen und deshalb ist eine Zinssenkung im Moment wenig wirksam gegen Konjunkturschwächen.

3. Zinssenkungen verschlechtern Situation der Privatanleger

Umgekehrt sinken die Geldanlagezinsen derzeit im Rekordtempo. Trotz des scharfen Wettbewerbs senken immer mehr Banken die Zinsätze für Tagesgeld & Co.. So hat z.B. die Hamburger Netbank gerade die Tagesgeldzinsen innerhalb weniger Wochen in zwei Schritten von 4% auf 2,75% um fast ein Drittel zusammengestrichen. Auch wenn Zinsen nicht die Haupteinkunftsart der Deutschen sind, verbessert sich die Einkommenssituation durch diese Entwicklung nicht. Und das man wenig Zinsen auf Geldanlagen bekommt dürfte die Konsumneigung nicht forcieren. Gerade die Deutschen sind dafür bekannt, in Krisenzeiten eher mehr Geld zurückzulegen.

4. Günstiges Baugeld beflügelt nicht den Immobilienerwerb

Das sinkende Zinsniveau hat auf die Baugeldzinsen sehr positiv gewirkt. Es fehlt nicht mehr viel, und die Rekordzinsen con 2005 werden wieder erreicht. Die günstigsten Anbieter offerieren derzeit Zinssätze für 10 Jahre Zinsbindung und 60%igem Auslauf von knapp über 4%. Der Lübecker Hypothekenmakler Dr.Klein bietet einen Effektivzins von 4,13% an (Stand 6.2.2009). Doch die guten Zinssätzen geben keine Impulse für die Baukonjunktur. Seit jahren ist das Volumen für Immobilienfinanzierungen in Deutschland rückläufig. Und dieser Trend ist trotz der Niedrigzinsen ungebrochen. Denn wer investiert in ein eigenes Haus, wenn er nicht weiß, ob er übermorgen noch seinen Job hat?

Die Wirtschaftswoche hat in Ihrer neuen Ausgabe Ausgabe noch einen weiteren Aspekt gegen weiter sinkende Leitzinsen genannt. Ausufernde Staatsschulden können zu einem Inflationsschock führen, wenn die Notenbank die Geldmenge stärker als das Produktionspotential der Volkswirtschaft ansteigen lässt.
Dann würde die EZB quasi die Notenpresse anwerfen, in dem sie z.B. anfängt Staatsanleihen aufzukaufen. Um nicht in diese Bedroullie zu kommen vermutet Bert Losse in seinem Kommentar, dass die EZB die Leitzinsen nicht unter die Schwelle von 1% fallen lassen wird, auch wenn Experten davon ausgehen, dass es Anfang März noch einen weiteren Zinsschritt nach unten geben wird.

Autobanken nehmen derzeit keine neue Kunden an

Gerade hatte ich noch gelobt, dass die Autobanken noch die besten Zinsen für Tagesgelder anbieten, da wird auch schon mitgeteilt, dass diese ab sofort keine neuen Kunden mehr annehmen.

Nach dem wegen vergleichsweise hoher Zinsen verursachtem Kundenansturm bietet die Mercedes-Benz-Bank vorerst keine Konten für Tages- und Festgeld mehr an. Bis auf weiteres werde es bei dem Institut keine Kontoeröffnungen mehr geben, sagte ein Sprecher gestern in Stuttgart. Lediglich alle Konto-Neuanträge, die bis zum 3. Februar eingegangen seien, würden noch berücksichtigt.  In den vergangenen Wochen sei es „zu einem beispiellosen Ansturm von Interessenten“ gekommen.

Auch Die BMW-Bank kündigte wegen des großen Kundenandrangs an, erst ab Mitte Februar wieder ein neues Festgeld-Konto anbieten zu wollen.

Einlagensicherung: Entschädigung der Lehman Brothers-Einleger angelaufen

Entschädigung der Lehman-Einleger angelaufen – so titelte eine Pressemitteilung des Bundesverbandes deutscher Banken Mitte der vergangenen Woche. Doch was wie ein Befreiungsschlag für alle Lehman-Geschädigten klingt, ist keine wirkliche Freudenmitteilung.

Gemeint sind nämlich lediglich Käufer von Sparbriefen. Bei diesen hat der Einlagensicherungsfonds mit der Entschädigung der Einleger der Lehman Brothers Bankhaus Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, begonnen. Vom 4. Feburar an werden die entsprechenden Briefe an die Einleger versendet.

Geschützt sind allerdings nur Kundeneinlagen einschließlich auf den Namen lautender Sparbriefe im Rahmen des Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetzes von der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken und darüber hinaus vom Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. im Rahmen seines Statuts. Die Sicherungsgrenze beträgt 285.105.000 € je Einleger. Für alle Käufer von Lehmann-Zertifikaten heißt es leider weiterhin: das Geld bleibt futsch!

Netbank senkt Tagesgeldzinsen erneut

Nur gut zwei Wochen nach der letzten Senkung passt die Netbank ihre Konditionen für das Tagesgeld erneut nach unten an. Die treuen Bestandskunden erhalten für bei der Netbank angelegte Gelder nur noch 2,75 % Zinsen statt 3,3%aufs Tagesgeld. Auch Neukunden dürfen sich nur noch über Lockzinsen in Höhe von 3,8 „freuen“.

Mit der neuen Anpassung fällt die Hamburger Internetbank deutlich hinter Wettbewerber wie die ING-Diba, DKB oder die Autobanken zurück. Bis vor kurzem zahlte die Netbank noch mit 4% einen der höchsten Tagesgeldsätze für Kunden die auch ihr Girokonto bei der Direktbank unterhielten. Die Netbank reagiert mit der Konditionsänderung auf die letzte Leitzinssenkung. Neben dem Tagesgeld wurden auch die Zinsen für den Überziehungskredit auf 9,5% gesenkt.

Wirklich gute Zinssätze bieten noch die Autobanken – wie die BMW-Bank(3,7%), die fast ohne Nebenbedingungen hohe Tagesgeldzinsen anbieten. Eine gute Alternative ist auch die „SparCard 3000 plus direkt“ der Postbank die für dieses Onlinesparbuch den Zinssatz bisher unverändert bei 4,5% gelassen hat. Nachteil ist hier jedoch die eingeschränkte Verfügbarkeit. Mit der SparCard 3000 plus direkt kann man nur bar und 2.000 Euro pro Monat (vorschusszinsfrei) verfügen.

Gemeinsames Festgeldkonto von Commerzbank und Dresdner Bank

Erst im Januar hat die Commerzbank die Dresdner Bank von der Allianz erworben. Um die bereits im Sommer vereinbarte Übernahme zu finanzieren, mußte die Commerzbank angesichts der Finanzkrise sogar die staatliche Hilfen des SOFFIN in Anspruch nehmen. Doch die Commerzbank möchte möglichst schnell Synergien des Zusammenschlusses nutzen und forciert ihren gemeinsamen Marktauftritt mit der übernommenen Dresdner Bank.

Bereits ab Montag soll in den Filialen beider Institute ein gemeinsames Festgeldkonto angeboten werden. Dies solle als „Startschuss für die neue Commerzbank“ beworben werden. Ein gemeinsames Girokonto für Kunden beider Banken solle in absehbarer Zeit folgen, hieß es weiter. Die Filialen der Dresdner Bank hingegen würden voraussichtlich erst im nächsten Jahr auf das Erscheinungsbild der Commerzbank umgerüstet. Unterstützt werden solle die Einführung des ersten gemeinsamen Produkts mit einer aufwendigen Werbekampagne und TV-Spots.

Über die Konditionen und Wettbewerbsfähigkeit des neuen Festgeldes ist vorab nichts bekanntgeworden. Wir werden aber berichten, sobald die neuen Zinsen veröffentlicht werden. Die aktuellen Festgeld- und Termingeldkonditionen sind weder bei der Dresdner Bank noch bei der Commerzbank auf der Webseite veröffentlicht. Lediglich die 3% des Direkt24-Tagesgeldangebotes sind auf der Dresdner Bank Webseite zu sehen.

Nachtrag: Bei dem einheitlichen Festgeldkonto handelt es sich um die Topzins-Anlage der Commerzbank, die es somit ab sofort auch bei der Dresdner Bank gibt. Es gibt für Gelder, die bisher noch nicht bei der Dresdner Bank oder der Commerzbank angelegt sind, einen Zinssatz von 3,5% für ein Jahr. Pro Kunde können 5.000 Euro bis 100.000 Euro angelegt werden.

Auch die Netbank senkt die Tagesgeldzinsen

Die Zinssenkung der EZB war heute noch nicht verkündet, da senkte die Netbank bereits die Geldanlagezinsen. Gestern gab es für das Tagesgeld in Verbindung mit dem GiroLoyal der Netbank noch Zinsen in Höhe 4,0 %. Doch heute früh konnte ich in meinem Kundenlogin bei der Netbank entnehmen, das es für mein Erspartes ab sofort nur 3,3 % Zinsen gibt.

Für Neukunden, die ihr gehaltskonto zur Netbank verlegen, gibt es zumindest für einen Teil (50T€) immerhin die ersten 6 Monate noch 4,5 % Zinsen. Allerdings frage ich mich, warum das Produkt GiroLoyal heist, wenn nur die Neukunden in den Genuss der hohen Zinsen kommen.

Fairerweise muß man sagen, das die Netbank mit ihren 3,3% so schlecht nicht ist. Bei der ING-DiBa gibt es nach der letzten Zinssenkung zum Jahresanfang für das Extrakonto für Bestandskunden lediglich 3 %. Aber jede Zinssenkung tut weh. Die tendenz bei den Tagesgeldzinsen wird auch in den kommenden Monaten eher nach unten gehen. Die EZB hat die Leitzinsen heute gerade auf 2% gesenkt. Dies ist der niedrigste Stand seit 2003 nachdem die Neue-Markt-Blase geplatzt war. Dagegen können sich Häuslebauer freuen. Denn die Kreditzinsen werden ebenfalls sinken.