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ING-DiBa senkt die Zinsen zum 01.01.2009

Wie die ING-DiBa mitteilte werden die Zinsen für das beliebte Extra-Konto zum neuen Jahr. Für das Tagesgeldangebot der ING-DiBa gibt es im neuen jahr nur noch 3 % Zinsen. Damit ist die ING-DiBa die nächste Bank, die auf das gesunkene Zinsniveau am Kapitalmarkt reagiert. Von 3,5% Um 0,5% senkt die ING-DiBa den Zinssatz für das betsehende Einlagen auf dem Extra-Konto. In den Tagesgeldvergleichen dürfte die ING-DiBa damit weiter zurückfallen.

Die Zinsentwicklung führt (zumindest bei der ING-DiBa) auch zu günstigeren Kreditzinsen. Beim Privatkredit – dem Rahmenkredit der ING-DiBa – wird der Zinssatz ebenfalls um ca. 0,5% von 8% auf 7,49% gesenkt. Mit diesem Zinssatz setzt sich die ING-DiBa an die Spitze der Abrufkreditvergleiche.

Düstere Zeiten für Tagesgeldfreunde und Zinsjäger?

In der vergangenen Woche senkte die amerikanische Notenbank FED den kurzfristigen Leitzins faktisch auf Null. Einige Anleger nahmen sogar eine Negativrendite in Kauf, um lieber dem Staat als einer Bank das Geld zu geben. Sie zahlten also faktisch Zinsen dafür, dass der Staat 4 Wochen auf ihr Geld aufpasst. Auch die europäische Zentralbank (EZB) dürfte nach ihrer nächsten Sitzung im Januar die kurzfristigen Zinsen weiter senken.

Für Zinsjäger im Tagesgeldbereich sollten also düstere Zeiten anbrechen, sollte man meinen. Und tatsächlich sank seit dem vollen Ausbrechen der Finanz- und Wirtschaftskrise der Index für Festgelder von 4,7 % um fast 1 Prozent auf 3,9 %. Und dieser Trend dürfte sich fortsetzen. Die Renditen auf den Anleihemärkten sanken in den letzten Wochen stetig.

Doch bei genauerem Hinsehen ist die Situation gar nicht so schlecht. Denn mit der Krise der Wirtschaft sanken in den letzten Monaten auch die Preise für Rohstoffe. Vor allem das Öl gab drastisch nach. Während der Höchststand im Frühjahr noch bei 147 Dollar lag, fiel die Notierung mittlerweile auf teilweise unter 40 Euro und damit ein 6 Jahrestief. Damit verbilligte sich der größte Preistreiber der letzten Jahre und zog die Inflationsrate von über 3% auf deutlich unter 2%. Für Tagesgeld und Anleihen bedeutet dies, dass „real“ von den geringeren Zinsen mehr übrig bleibt.

Wer im Sommer eine Rendite von 4% bei Anleihen erzielte dem frass die Inflation so viel weg, dass am Ende nur eine reale Rendite von unter einem Prozent übrig blieb. Heute bleibt den Anlegern trotz geringerer Zinssätze mehr als doppelt so viel. Nur leider merken viele Menschen dies nicht. Die nominalen Zinssätze sind im Bewußtsein viel stärker verankert als der stete Wertverfall des Geldes. Sicher wir Verbraucher haben in den letzten drei Jahren immer wieder unter den steigenden Benzinpreisen gelitten. Auch über die täglichen Preiserhöhungen in vielen Bereichen ärgern wir uns, aber nach wenigen Wochen ist den meisten von uns der Wertverlust wieder aus dem Bewußtsein verschwunden.

Wer noch Geld in der Hinterhand hat und auf Sicherheit setzt, sollte jetzt aber zugreifen und sich das jetzige Ninsniveau sichern. Wer Festgelder vergleicht kann sich jetzt noch für 12 bis 24 Monate Festgelder für um die 4% sichern. Ganz weit vorne sind die unter die Staatsgarantie fallende Mercedes Bank mit 5,4% für 12 Monate und die GE-Money-Bank mit 5,25%. Die GE-Money-Bank ist der Finanzableger des amerikanischen Großkonzerns General Electric.

Erste Banken senken die Tagesgeldzinsen

Die Entwicklung an den Kapitalmärkten haben erste Konsequenzen für Geldanleger. Die comdirect bank und die Netbank senken ihre begrüßungsangebote für Neukunden und teilweise auch für Bestandskunden.

Beim „TagesgeldPlus“ erhalten Neukunden jetzt nur noch 4,5% Zinsen für die ersten 30.000 Euro. Das sind 0,5 % weniger als bisher. Bestandskunden erhalten mit 3,75 % ebenfalls weniger Zinsen. Hier wurde der Zins um 0,25% reduziert.

Ähnlich sieht es bei der Hamburger Netbank aus. Das bisherige Werbeangebot für Neukunden wurde gestrichen. Statt 5,1% für die ersten 6 Monate nach dem ersten Gehalteingang auf dem „giroLoyal“ gibt es für alle Girokonto-Kunden „nur“ noch 4%. Immer noch ein guter Wert.

Nachlassende Inflationssorgen wegen fallenden Energie- und Ölpreisen, dazu wachsende Konjunktursorgen liessen die Zinsen am Kapitalmarkt seit dem Sommer um über 0,5 % fallen. Und diese Zinsentwicklung könnte so weitergehen. Heute nachmittag wurde ein historisch deutlicher Zinsschritt der EZB bekanntgegeben. Um 0,75 % senkte die europäische Zentralbank die kurzfristigen Leitzinsen . Viele Händler hatten sogar noch mehr erwartet.

Damit wird der Druck auf die Banken noch größer, die eigenen Tagesgeldzinsen zu senken. Anderseits ist (auch wegen der Finanzkrise) der Wettbewerb um neue Kunden nirgendwo so groß wie in Deutschland. Dies dürfte trotz sinkendem Zinsniveau auch so bleiben, und dazu führen, dass viele Institute mit Zinssenkungen warten.

Kaupthing Edge – Katastrophe für deutsche Anleger?

Noch vor wenigen Wochen war die Isländische Bank Kaupthing Edge noch auf Platz 1 sämtlicher Zinsvergleiche für Tagesgeld. Bei eine Tagesgeldzins von 5,65% konnten die Wettbewerber nicht mehr mithalten. Sogar die Stiftung Warentest bezeichntete die Kaupthing Edge als „seriöse Bank“ – um jedoch auch die ungewisse Einlagensicherung und die Probleme Islands hinzuweisen. Aber jetzt der große Knall: Seit Dienstag kommen auch deutsche Anleger nicht mehr an ihr Erspartes. Die Bundesaufsicht für Finanzdienstleistung (BaFin) hat die Kaupthing Edge mit einem Moratorium belegt. Die Frankfurter Filiale der Kaupthing Edge darf weder Ein- noch Auszahlungen vornehmen. Die 30800 deutschen Kunden des isländischen Instituts fürchten jetzt um ihre Einlagen von ca. 308 Millionen Euro.  Auf der Internetseite der Kaupthing Edge erhält der Anleger lediglich die Information Verfügungen derzeit nicht möglich sind.

Diese beschäftigen jetzt vor allem 2 Fragen: Wie konnte es zu dieser Situation kommen?  Wie geht es mit den Einlagen bei der Kaupthing Edge weiter?

In der vergangenen Woche stellte die isländische Regierung mehrere der größten Isländischen Banken unter staatliche Kontrolle. Am Donnerstag wurde dieses Los auch der Kaupthing Edge zuteil. Die Regierung des 300.000 EInwohner-Landes sah keine andere Möglichkeit, um die Gefahr eines drohenden Staatsbankrotts zu verhindern. Durch eine aggressive Expansionsstrategie stiegen die Schulden der drei großen Isländischen Banken Glitnir, Landsbanki und Kaupthing in unvorstellbare Dimensionen. Die ökonomischen Ungleichgewichte im Land wuchsen schrittweise an. Bereits 2006 fiel das isländische Rating der Agentur Fitsch deshalb auf „negativ“. Umso stärker traf das kleine Land nun die Finanzkrise.  Mit der „Quasi“-Verstaatlichung sucht die Bank jetzt nach Mitteln um den Staatsbankrott noch zu verhindern. Dazu sollen zunächst die Auslandsaktivitäten der Banken verkauft werden.

Aber wie geht es für die deutschen Anleger der Kaupthing Edge weiter? Die Kaupthing Edge unterliegt nicht der deutschen Einlagensicherung und damit auch nicht der Garantie von Kanzlerin Merkel.  Die  Einlagen  sind bis zu einer Höhe von 20.887 Euro durch die isländische  Einlagensicherung  abgedeckt.  Laut BaFin  sind bei der deutschen Filiale  der Kaupthing Edge  ca. 308 Mio. Euro angelegt. Wenn die in einigen Zeitungen zu lesende Zahl von 30800 Kunden stimmt, liegt auf jedem Tagesgeldkonto durchschnittlich 10.000 Euro. Die meisten Kunden waren also vorsichtig genug nicht zuviel Geld bei der Kaupthing Edge anzulegen. Deren Einlagen sind somit durch die isländische Einlagensicherung abgedeckt. Aber auch das Geld der weiteren Anleger ist nicht automatisch verloren. In den kommenden Tagen werden die BaFin und die isländische Regierung die Bank prüfen. „Wenn es gelingt, die Bank politisch zu stabilisieren, ist nichts verloren“, sagt Verbraucherschützer Hartmut Strube. Erst nach der Prüfung werden die Anleger wissen ob und wieviel sie von Ihrem Geld wiedersehen. Insofern hilft nur hoffen und warten.