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Tagesgelder werden immer beliebter

Der permanente Werbedruck der Banken scheint Wirkung zu zeigen. Geldanlage in Tagesgelder haben an Beliebtheit in der Bevölkerung im letzten Jahr deutlich zugelegt.

Neben gestiegenen Zinssätze dürfte auch die ständige Präsenz der Produktbotschaften dazu beigetragen haben, dass die Zahl der Neuabschlüsse für Tagesgeldkonten im ersten Quartal 2008 um 4% zu 2007 gestiegen sind. Nach einer Studie der GFK planen zu dem immer mehr Haushalte, diese Anlageform zu nutzen.

Wie die GfK mitteilte, gehöhren vor allem die Direktbanken zu den Gewinnern beim Tagesgeldgeschäft, die mit attraktiven Online-Angeboten meist besser kalkulieren können als herkömmliche Filialbanken. Insbesondere die Sparkassen mußten im Kampf um Kunden Verluste hinnehmen. Dagegen konnten die Genossenschaftsbanken ihre Marktposition bei Tagesgeld genau wie die Großbanken (Deutsche Bank, Dresdner Bank) und die Spezialbanken wie die Citibank behaupten.

Der harte Wettbewerb und das steigende ZInsniveau der letzten Monate hat die Aufholjagd der Tagesgelder zu den klassischen Anlageprodukten wie Sparbücher und Festgeldern beschleunigt. Auch das durch die Finanzmarktkrise nachlassende Interesse für Aktien und Fonds steigern das Interesse für die Kurzfristgeldanlage Tagesgeld.

Das GfK Finanzmarktpanel fand zudem heraus, das Tagesgeldkunden besonders gut informiert sind. Sie sind auch intensiv mit dem Thema Finanz- und Geldanlagen vertraut. In der Regel lassen sie sich einem Marktsegment zuordnen, das sich mit der privaten Vorsorge inklusive der Altersvorsorge gut auskennt. Als so genannte High-Involvement-Kunden interessieren sie sich verstärkt für finanzielle Angelegenheiten und regeln diese auch für sich selbst. Das heißt auch, dass die Tagesgeldkunden zunächst intensiv die Produkte vergleichen, bevor sie sich für eine Bank entscheiden. Und das empfiehlt sich auch, denn die meisten Banken versuchen die Kunden mit Lockangeboten zu ködern.

In der Regel werden für das erste halbe Jahr deutlich höhere Zinsen gezahlt. Bestandskunden erhalten meistens deutlich geringer Zinsen. Diese sind oft schwer in den Konditionstableaus und Tagesgeldvergleichen zu finden.

Comdirekt erhöht Zinssätze auf breiter Front

Seit dem 15.Juli hat die comdirect-Bank aus Quickborn die Zinssätze für Ihre Geldanlagen erhöht. Beim TagesgeldPLUS gibt es für Bestandskunden jetzt 4% Zinsen p.a.. Für Neukunden sind es die ersten 6 Monate sogar 5,0 % p.a. für max. 30.000 Euro.

Auch für die Festgeld- und Laufzeitkonten wurden die Zinssätze angehoben. Für die Laufzeitkonten gibt es 4,6 % p.a. für eine Anlagedauer von 6 Monaten bis zu 5 Jahren und Mindestanlagebeträgen von 500 Euro. Beim Festgeld sieht es ähnlich aus. Wer sein Geld für 1, 2 oder 3 Monate als Festgeld anlegt wird mit einem Zinssatz von 4,3% p.a. belohnt. Ab 50.000 Euro gibt es bei 3 Monaten noch einmal einen Zuschlag von 0,3%.

Ob sich längere Zinsbindungen lohnen oder man auf noch höhere Zinssätze warten sollte, ist sicherlich eine spannende Frage. Nach dem starken Zinsanstieg der letzten Monate und den letzten Signalen der EZB könnte zunächst eine Beruhigung der Zinsentwicklung eintreten. Wer sich also für ein Festgeld bis zu 3 Monate und 4,3 % Zinsen enstscheidet, sollte jedoch nicht viel falsch machen. Selbst wenn weitere Zinserhöhungen der Banken erfolgen profitieren sie als Kunde relativ schnell davon. Von Zinssenkungen ist aufgrund der starken Inflationsrisiken eher nicht auszugehen. Und in Zinsvergleichen platziert sich die comdirect mit ihren 4,3 % auch nicht auf den hinteren Rängen.

Leider kenne ich die vorherigen Zinssätze nicht, werde diese jedoch gerne an dieser Stelle veröffentlichen, wenn ich die alten Zinssätze erfahre. So wird auch sichtbar, ob der Zinsanstieg stark war.

Netbank erhöht Tagesgeldzinssatz auf 4 %

Die Netbank hat den Zinssatz für das Tagesgeldkonto von 3,3% auf 4% angehoben. Möglicherweise möchte die Netbank damit den Vertrieb des neuen giroLoyal ankurbeln, mit welchem die Netbank seit Mitte April auf Kundenjagd geht. Möglicherweise ist dies ein Signal, dass nur wenige Neukunden gewonnen werden konnten.

Mit der Zinserhöhung auf das Tagesgeld schlägt die Netbank jetzt sogar das DKB-Cash – das Erfolgsprodukt der DKB. Die DKB bietet auf dem mit dem Girokonto verbundenen Kreditkartenkonto derzeit 3.8% (siehe Girokontovergleich). Solange das Girokonton im positiven geführt wird, steht man mit der Netbank besser da. Auch hier sind weltweit kostenlose Bargeldverfügungen mit der Mastercard möglich.

Bei den Dispozinsen ist die DKB allerdings noch deutlich besser. Mit 7.9% schlägt die DKB die Netbank(11%) um satte 3%.

Bund mischt mit Tagesanleihe den Markt für Tagesgeld auf!

Ab 1.Juli bringt die Finanzagentur des Bundes ein neues Sparprodukt für Privatanleger auf den Markt. Dabei handelt es sich um eine sogenannte Tagesgeldanleihe bzw. Tagesanleihe. Mit der Geldanlage können Anleger von den Vorteilen eines Tagesgeldkontos profitieren und haben gleichzeitig die Sicherheiten eines Bundeswertpapiers, teilte die Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur mit. Nach Angaben der Finanzagentur soll durch die Tagesgeldanleihe der Anteil von Privatgeldern an der Kreditaufnahme des Bundes bis 2013 von derzeit rund 1,7 Prozent auf drei und fünf Prozent steigen. So macht der Bund Mit der Tagesgeldanleihe den Geschäftsbanken ernsthafte Konkurrenz.

Für das abgelaufene Jahr hätte sich für die Tagesanleihe des Bundes nach einer Modellrechnung der Finanzagentur ein effektiver Zins von 3,7 Prozent bei einer Anlagedauer von einem Jahr ergeben. In aktuellen Tagesgeldvergleichen bewegt sich die Tagesgeldanleihe damit im Vorderfeld. Ohne die Sonderangebote bei denen der hohe Zinssatz nur für die ersten Monate gezahlt wird, stünde die Tagesgeldanleihe sogar noch besser da.

Wie funktioniert die Tagesanleihe?

Zunächst muss der Kunde bei der „Bundesrepublik Deutschland Finanzagentur GmbH“ ein Schuldbuchkonto eröffnen. Dies kann ganz einfach online für die Webseite der Agentur erfolgen. Das Schuldbuchkonto ist für Privatanleger für alle Bundeswertpapiere also auch die Tagesanleihe kostenlos. Nach der Eröffnung des Schuldbuchkontos kann man ganz einfach per Banküberweisung Anteile an der Tagesgeldanleihe zum jeweiligen Tagespreis (Kurs) kaufen. Verkaufen kann man entweder Online oder über den Postweg.

Der Zinssatz richtet sich einem Referenzzinssatz (EONIA). Von diesem EONIA-Zinssatz werden 92,5% täglich der Anleihe gutgeschrieben. Für den 27.05.2008 würde dies bedeuten, dass der an diesem Tag gültige Zinssatz von 4,062 % p.a. (Abkürzung für „per anno“ = der Zinssatz ist – wie bei Zinsangaben in der Praxis üblich – rechnerisch auf ein Jahr bezogen) zu einem zu einer Erhöhung des Anleihepreises von 3,75735 % p.a. führen würde. Auf den Tag heruntergerechnet würde der Preis der Tagesanleihe am 27.05.2008 um 0,010294…% steigen.

So erhöht sich der Kurs der Anleihe täglich um ein bisschen. Für die Tagesanleihe wirkt deshalb ein täglicher Zinseszinseffekt, während bei Tagesgeldkonten werden die Zinsen sonst üblicherweise nur quartalsweise gutgeschrieben.
Ein Beispiel dafür zeigt die Finanzagentur auf Ihrer Webseite.

Am Jahresende werden die angesparten Anteile dann so umgewandelt, dass die Zinsen den Nennwert erhöhen. Der Preis fällt wieder auf 100 % zurück. Auch hierfür zeigt die Finanzagentur ein Beispiel.

Vor- und Nachteile der Tagesgeldanleihe

Ein großer Vorteil ist der tägliche Zinseszinseffekt, der sehr positiv auf die Rendite wirkt. Neben diesem Effekt profitiert der Anleger sehr schnell von steigenden Kapitalmarktzinsen, während die Geschäftsbanken die Zinsen für Tagesgelder in der Regel erst mit einiger Verzögerung anpassen. Bei fallenden Zinsen merkt der Anleger dies allerdings auch sehr schnell. Die Finanzagentur wirbt mit einer besonders hohen Sicherheit der Tagesgeldanleihe. Da für diese Gelder der Bund mit seinen (hohen) Steuereinnahmen bürgt, ist eine Rückzahlung des Vermögens nur dann nicht mehr gewährleistet, wenn die Bundesrepublik Pleite geht. Jeder mag für sich selbst bewerten ob und wann dies passieren könnte. (Ich für meinen Teil denke, dass in diesem Fall wir wohl ganz andere Probleme hätten).
Die Tagesanleihe ist das erste neue Finanzprodukt des Bundes seit 30 Jahren. Bisher bot der Bund über die Finanzagentur Bundesschatzbriefe und Finanzierungsschätze für Privatanleger an. Nähere Informationen erhalten Sie auch über www.tagesanleihe.de