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Freistellungsauftrag bleibt bei Abgeltungssteuer bestehen

Trotz Einführung der Abgeltungssteuer zum 01.01.2009 ändert sich für viele Anleger nichts. Wer als Single nicht mehr als 801 Euro bzw. als Ehepaar 1602 Euro an Zinsen von seiner Bank erhält, ist vor der Abgeltungssteuer sicher. Zwar fallen der Sparerfreibetrag von 750 Euro/1.500 Euro (ledig/verheiratet) und der Werbungskostenpauschbetrag von 51 Euro/102 Euro ab weg. Aber dafür richtet die Bundesregierung den Sparer-Pauschbetrag ein – vom Betrag ändert sich also nichts. Deshalb behalten auch die bisherigen Freistellungsaufträge nach Einführung der Abgeltungssteuer ihre Gültigkeit.

Die einzige Neuerung bezüglich der Freistellungsaufträge ist der Wegfall der Beschränkung auf einzelne Konten und/oder Depots des Kreditinstituts. Damit sollten Eheleuten ursprünglich eine günstigere Verteilung der Sparerfreibeträge ermöglicht werden. Wird also ab 1.1.2009 kein neuer Freistellungsauftrag gestellt, verlieren die Beschränkungen auf einzelne Konten ihre Gültigkeit (Bundesfinanzministerium, Schreiben v. 2.7.2008, Az. IV C 1 – S 2056/0).

Handlungsbedarf besteht also in den allermeisten Fällen nicht. Der Sparer-Pauschbetrag wird auf die Zins- und Divendendeneinnahmen sowie die anfallenden Kursgewinne verteilt. Erst dann wird die Abgeltungssteuer an das Finanzministerium abgeführt.

Abgeltungssteuer bei Bausparverträgen

Wer einen Bausparvertrag besitzt sollte im kommenden Jahr besonders darauf achten, dass die Zinserträge durch einen Freistellungsauftrag gesichert werden. Sonst könnte es bei den Bausparverträgen zu einer Verzögerung der Zuteilung kommen. Bislang entgehen Zinsen und Bonusgutschriften der Zinsabschlagsteuer, wenn der Bausparer über eine Wohnungsbauprämie gefördert wird – selbst dann wenn kein Freistellungsantrag gestellt wurde. Doch dieses Privileg fällt mit der Einführung der Abgeltungssteuer Anfang 2009 weg, wie auch der Bundesverband deutscher Banken bemerkt.

Wenn nun bei den Bausparverträgen die Bausparzinsen durch die Abgeltungssteuer um 25% gekürzt werden, verlängert dies den Zeitraum bis zur Zuteilung des Bausparvertrages. Für die Zuteilung eines Bausparvertrags sind in der Regel Mindestansparzeiten und eine Mindestansparsumme vorgegeben. Aus diesen beiden Faktoren setzt sich die Bewertungszahl zusammen, nach der sich die Zuteilung des Bausparvertrages richtet. Je nachdem wie die Gewichtung der aufgelaufenen Zinsen und des angesparten Kapitals ausfällt, verringert sich die Bewertungszahl. Dadurch verlängert sich automatisch die Zeit bis zur Zuteilung des Bausparvertrages.

Kaupthing Edge – Katastrophe für deutsche Anleger?

Noch vor wenigen Wochen war die Isländische Bank Kaupthing Edge noch auf Platz 1 sämtlicher Zinsvergleiche für Tagesgeld. Bei eine Tagesgeldzins von 5,65% konnten die Wettbewerber nicht mehr mithalten. Sogar die Stiftung Warentest bezeichntete die Kaupthing Edge als „seriöse Bank“ – um jedoch auch die ungewisse Einlagensicherung und die Probleme Islands hinzuweisen. Aber jetzt der große Knall: Seit Dienstag kommen auch deutsche Anleger nicht mehr an ihr Erspartes. Die Bundesaufsicht für Finanzdienstleistung (BaFin) hat die Kaupthing Edge mit einem Moratorium belegt. Die Frankfurter Filiale der Kaupthing Edge darf weder Ein- noch Auszahlungen vornehmen. Die 30800 deutschen Kunden des isländischen Instituts fürchten jetzt um ihre Einlagen von ca. 308 Millionen Euro.  Auf der Internetseite der Kaupthing Edge erhält der Anleger lediglich die Information Verfügungen derzeit nicht möglich sind.

Diese beschäftigen jetzt vor allem 2 Fragen: Wie konnte es zu dieser Situation kommen?  Wie geht es mit den Einlagen bei der Kaupthing Edge weiter?

In der vergangenen Woche stellte die isländische Regierung mehrere der größten Isländischen Banken unter staatliche Kontrolle. Am Donnerstag wurde dieses Los auch der Kaupthing Edge zuteil. Die Regierung des 300.000 EInwohner-Landes sah keine andere Möglichkeit, um die Gefahr eines drohenden Staatsbankrotts zu verhindern. Durch eine aggressive Expansionsstrategie stiegen die Schulden der drei großen Isländischen Banken Glitnir, Landsbanki und Kaupthing in unvorstellbare Dimensionen. Die ökonomischen Ungleichgewichte im Land wuchsen schrittweise an. Bereits 2006 fiel das isländische Rating der Agentur Fitsch deshalb auf „negativ“. Umso stärker traf das kleine Land nun die Finanzkrise.  Mit der „Quasi“-Verstaatlichung sucht die Bank jetzt nach Mitteln um den Staatsbankrott noch zu verhindern. Dazu sollen zunächst die Auslandsaktivitäten der Banken verkauft werden.

Aber wie geht es für die deutschen Anleger der Kaupthing Edge weiter? Die Kaupthing Edge unterliegt nicht der deutschen Einlagensicherung und damit auch nicht der Garantie von Kanzlerin Merkel.  Die  Einlagen  sind bis zu einer Höhe von 20.887 Euro durch die isländische  Einlagensicherung  abgedeckt.  Laut BaFin  sind bei der deutschen Filiale  der Kaupthing Edge  ca. 308 Mio. Euro angelegt. Wenn die in einigen Zeitungen zu lesende Zahl von 30800 Kunden stimmt, liegt auf jedem Tagesgeldkonto durchschnittlich 10.000 Euro. Die meisten Kunden waren also vorsichtig genug nicht zuviel Geld bei der Kaupthing Edge anzulegen. Deren Einlagen sind somit durch die isländische Einlagensicherung abgedeckt. Aber auch das Geld der weiteren Anleger ist nicht automatisch verloren. In den kommenden Tagen werden die BaFin und die isländische Regierung die Bank prüfen. „Wenn es gelingt, die Bank politisch zu stabilisieren, ist nichts verloren“, sagt Verbraucherschützer Hartmut Strube. Erst nach der Prüfung werden die Anleger wissen ob und wieviel sie von Ihrem Geld wiedersehen. Insofern hilft nur hoffen und warten.

New Yorker Schuldenuhr gehen die Nullen aus

Die US-Staatsverschuldung ist nicht mehr messbar! Wie der Fernsehsender CNN berichtet, reichen kann die berühmte New Yorker Schuldenuhr die Staatsverschuldung der USA nicht mehr anzeigen. Und das aus einem einfachen Grund: Sie hat nicht genug Nullen. Durch die von der Regierung beschlossenen Massnahmen zur Rettung der Finanzmärkte von ca. 700 Mrd. Dollar schnellte die Verschuldung des Landes auf über 10 Billionen Dollar. Dafür braucht eine Digitaluhr 14 Stellen. Da die New Yorker Uhr jedoch nur auf 13 Stellen ausgelegt war, musste jetzt kurzfristig das Dollarzeichen zum Zahlenzeichen umfunktioniert werden. Die New Yorker Schuldenuhr war 1989 in Betrieb genommen worden. Das Defizit der USA betrug zu diesem Zeitpunkt 2,7 Billionen Dollar.

Bund fördert ab 2009 Mitarbeiterbeteiligung stärker

Die Bundesregierung möchte die Beteiligung der Mitarbeiter an Unternehmen als weitere Altersvorsorgemöglichkeit stärker födern. Deshalb hat sie nun einen Entwurf zur steuer- und sozialversicherungsrechtlichen Förderung der Kapitalbeteilgung von Mitarbeitern in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht.

Einer der Kernpunkte der Reform ist die Anhebung des souialversicherungsfreien Höhstbetrages für die Überlassung von Mitarbeiterkapitalbeteiligungen an eigenen Unternehmen von derzeit 135 Euro auf 360 Euro jährlich.  Auch die Voraussetzungen für die Gegünstigung im Rahmen der Mitarbeiterbeteiligung sollen neu geregelt werden.

Eine weitere Neuerung wird die Erweiterung der Förderung auf sogenannte Branchenfonds oder auch Mitarbeiterbeteiligungsfonds.  Dabei müssen mindestens 75% aus den Fonds wieder in die Unternehmen fließen.

Da die abschließenden Beratungen zum Gesetzantwurrf erst Anfang 2009 beendet werden können, wird das Gesetz voraussichtlich zum 01. April 2009 in Kraft treten. Ähnlich wie beim Wohnriester werden die Regelungen wahrscheinlich rückwirkend zum 01. Januar 2009 gelten.  Über den Fortschritt des Gesetzgebungsverfahrens und die konkreten Regelungen werden wir hier zu gegebener Zeit informieren.