Savenext – superidee oder nur save nepp?

In Zeiten der Finanzkrise klingt das Angebot verlockend: renomierte deutsche Banken überbieten sich bei Savenext.de gegenseitig mit den Zinsen für die deutschen Geldanleger. Doch ist diese Zinsauktion wirklich so überragend? Finance-Blog.de hat das Angebot getestet:

Seit einigen Wochen gibt es dieses neue Geschäftsmodell auf dem Onlinefinanzdienstleistungsmarkt. Savenext wirbt damit, dass die Banken für die Geldanlage des Kunden Angebote abgeben. Der Kunde kann in Ruhe abwarten wie die Banken immer höhere Zinsenbieten. Erst wenn die Auktion endet kann er sich entscheiden, welches der Angebote er annimmt. Oder wenn ihm die Gebote nicht hoch genug sind, kann der Kunde auch gar kein Angebot annehmen.

Doch lohnt sich die Teilnahme an so einer Auktion überhaupt? Für die Nutzer einer Auktion lohnt sich das Angebot immer dann, wenn dabei wirklich die höchsten Zinsen herauskommen. Wenn die von der Bank gebotenen Zinsen nicht höher als deren Standardangebote sind, bringt die Auktion ja nichts. Dann kann der Kunde ja auch das Standardangebot der jeweiligen Bank in Anspruch nehmen. Bei einigen Banken wie z.B. der ING-Diba kann man dann noch zusätzliche Eröffungs- oder Werbeprämien kassieren. Zweite Voraussetzung für die Vorteilhaftigkeit ist, dass die von den Banken gebotenen Zinssätze auch die besten „normal“ erhältlichen Angebote schlagen. Nur dann hat der Kunde

Derzeit nehmen laut Savenext drei Banken an der Liveauktion teil. Die ING-DiBa, die Norisbank und die PSD-Bank Westfalen-Lippe. Beim Start der Auktion bot die ING-DiBa am Sonntag gleich einmal 2,5% also den Standardzinssatz für ein neues Extrakonto bei der ING-Diba. Die anderen beiden Banken waren nicht so schnell. Wahrscheinlich ist dort kein Automatismus hinterlegt.

Zum Ende der Auktion hatte noch die PSD Westfalen-Lippe einen Zinssatz von von 1,5%. Aber dies ist auch nicht mehr als der Standardzinssatz für das Dynamic-Cashkonto der PSD-Bank. Von der dritten angeblich teilnehmenden Bank erhielt ich gar kein Gebot.

Fazit: die Zinsauktion Savenext.de lohnt sich für die Kunden nicht. Wer gute Tagesgeldvergleiche wie Vergleich.de oder FMH.de nutzt, ist deutlich besser bedient.

Übrigens ist auffällig, dass es auf Savenext.de nur so von Rechtsschreibfehlern wimmelt. Da wird ein „r“ bei „mehr“ vergessen. Groß- und Kleinschreibung spielt keine Rolle und die Mitteilung, dass das Angebot abgelaufen ist erscheint auf holländisch. Außerdem zeigte mir das System nach Ende der Aktion an, dass die Auktion noch aktiv wäre und noch weitere zwei tage läuft. Wirklich vertrauenserweckend ist das alles nicht!

Abschlußgebühren von Bausparkassen sind zulässig

Bausparkassen dürfen für den Abschluß von Bausparverträgen Abschlussgebühren verlangen. Dies bestätigte jetzt ein Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart (Az. 2 U30/09).

Es wies damit die Berufung gegen ein Urteil des Landgerichts Heilbronn ab (6 O 341/08), das diese Regelung in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Bausparkasse Schwäbisch Hall bereits im März für zulässig erklärt hatte. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatten im Jahr 2008 gegen Geschäftsbedingungen des Bausparmarktführers geklagt. Sie vertreten die Auffassung, dass der Abschlussgebühr von 1 bis 1,6 Prozent der Sparsumme keine Gegenleistung gegenübersteht, da sie in der Regel direkt dem Vermittler zufließt.

Die Abschlussgebühr sei Teil des Gefüges aus Leistungen und Gegenleistungen eines Bausparvertrages argumentierten dagegen die Richter des OLG. Sie sei weder intransparent noch mit wesentlichen Grundgedanken einer gesetzlichen Regelung unvereinbar. Da das OLG Stuttgart Revision gegen das Urteilzuließ, wird der Fall voraussichtlich auch vor dem Bundesgerichtshof verhandelt. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen bekräftigte nach der Entscheidung bereits, den Fall weiterzuverfolgen.

Eine neue Bank: noa-Bank

Alle reden seit der Finanzkrise nur von Bankschließungen und unsicheren Einlagen. Doch auch neue Banken werden gegründet – so wie jetzt die noa-Bank. Solche Banken wollen sich damit einen durch die Finanzkrise verstärkten Trend zu Nutze machen: Bankkunden setzen Ethik, Nachhaltigkeit, und vor allem, dass die Bankmanager nicht mit den Kundengeldern spekulieren. Banken wie die Umweltbank oder die GLS-Bank haben davon in den letzten zwei Jahren in Form von starkem Kundenzuwachs profitiert.

Mit diesem Anspruch tritt auch die Noa-Bank an. Die „noa bank verzichtet komplett auf Spekulation, ist transparent und lässt ihre Anleger über die Verwendung ihrer Einlagen entscheiden“, verspricht der Gründer der noa Bank in einem Interview mit Forium. Auf ihrer Webseite verdeutlicht die neue Bank, dass sie mit den Kundeneinlagen reale Wirtschaftsteilneher unterstützen will. Der Kunde kann bei Verwendung seiner Einlagen bei der noa Bank zwischen den vier Themen Region, Planet, Leben und Kultur wählen. Abhängig von der Wahl des Themas werden die zugehörigen Kredite dann für Unternehmen aus dem gewünschten Thema zugewiesen.

Aber in den wenigen Wochen seit dem Start der Bank konnten scheinbar noch keine Kreditkunden gewonnen werden. Die noa-Bank informiert die Geldanlagekunden auf der Webseite darüber, wie die Gelder verwendet werden. In allen Themen stand den zur Verfügung stehenden Mitteln noch eine 0 bei den ausgegebenen Krediten gegenüber (Stand: 04.12.09). Dies heißt natürlich noch nichts. Denn Kreditanträge müssen auch und gerade bei einer nachhaltig arbeitenden Bank sorgfältig geprüft und gewährt werden. Einer solcher Prozess kann schnell auch einige Wochen dauern. Wir werden dies beobachten.

Wie sieht es mit der Wettbewerbsfähigkeit der noa-Bank aus? Das Tagesgeld liegt mit 2,2 % Verzinsung ganz gut. In gängigen Tagesgeldvergleichen rangiert die noa-Bank damit unter den Top5.  Großer Vorteil ist auch die monatliche Zinsgutschrift. So lassen sich Zinseszinseffekte optimal nutzen. Auch die Festgeldzinsen können sich durchaus sehen lassen. Wer allerdings höhere Zinsen als beim Tagesgeld haben möchte, muß Laufzeiten von mindestens 3 Jahren in Kauf nehmen. Für diese 36 Monate gint es dann einen Zinssatz von derzeit 2,4%. Die Einlagen sind durch den Einlagensicherungsfonds der deutschen Privatbanken abgesichert.

Die noa-Bank bietet außerdem die sogenannte Citizen-Partnerschaft als Geldanlage an. 5,5 % Zinsen bietet die Noa-Bank den Citizen-Partnern für 5 Jahre an. Doch im Gegensatz zu den Tages- und Festgeldern sind diese Citizen-Partner-Einlagen jedoch nicht gesichert. Es handelt sich dabei um sogenannte Genussrechte. Genussrechte sind formal gesehen Ergänzungskapital dem Haftenden Eigenkapital der Bank und unterliegen einer Verlustbeteiligung. Die Noa Bank wirbt damit, dass mit jedem Euro dieser Genussrechte 12 Euro an Krediten für viele sinnvolle Projekte einsetzen zu können. Das stimmt zwar hilft dem Anleger im Pleitefall wenig – das Geld könnte futsch sein.

Wer auch bei der Geldanlage auf Nachhaltigkeit achtet, für den ist die noa Bank eine Alternative. Aber die Bank ist neu und es bleibt abzuwarten ob die Bank die guten Zinsen halten kann und die Transparenzversprechen einhält.

Wissen über Fonds-Anlagen immer noch sehr gering

Eine Umfrage von 2008 von Axa Investment Managers beschäftigte sich mit dem Fondswissen der Deutschen. Dabei stellten sich gravierende Wissenslücken bei Investmentfonds dar.

So ist über der Hälfte der Bevölkerung nicht bewusst, dass Fonds täglich handelbar sind, und nur 30 % wissen, dass ihre Anlagen auch beim Konkurs der Fondsgesellschaft sicher sind. Wie in den Vorjahren kennt auch 2008 nur jeder zweite Fondsbesitzer die Regelungen zur steuerlichen Behandlung von Kursgewinnen bei Aktienfonds. Diese Rahmenbedingungen haben sich allerdings zum letzten Jahreswechsel durch die Abgeltungssteuer ja geändert.

Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigt, dass die Erträge der Anlagen nicht richtig eingeschätzt werden. Während die Ertragsmöglichkeiten eines Sparbuchs leicht überschätzt wurden, sind die Erträge von Aktienfonds deutlich unterschätzt worden.

Die genauen Ergebnisse der Studie können unter Axa-im.de nachgelesen werden. (Nach den Hinweisbestätigungen unter Presse Center / Umfrageergebnisse.

Aus Citibank wird Targobank

„So geht Bank heute“ steht bisher auf den Trickots von Werder Bremen. Dies wird sich jetzt ändern. Der Hauptsponsor der Bremer – die bisherige Citibank – gab gestern bekannt, dass der neue Name der Bank Targobank lauten wird.

Die Umbenennung war nötig geworden, weil im Rahmen der Finanzkrise die amerikanische Citigroup ihr Deutschlandgeschäft verkauft hatte. Die neue Targobank wurde von der französischen Bankengruppe Crédit Mutuel erworben, die sich dabei verpflichtet hatte, bis Februar 2010 den Namen Citibank abzulegen.

Doch was bedeutet Targobank? Nichts! In einer Mitteilung schreibt die neue Targobank: „Der neue Name hat keine semantische Bedeutung in Deutschland, er ist ein artifizieller Name. Ziel war es, sich mit diesem Namen von den geläufigen Namen des Bankenmarkts abzuheben. Er sollte zudem international einsetzbar sein. Es ist an der Bank, den Namen mit Bedeutung zu belegen und mit Werten aufzuladen.“ Der Name Targobank wurde von dem Namensexperten Manfrad Gotta entwickelt. Da die Crédit Mutuel keine ungeschützten sinnvollen Realnamen fand, wurde bewußt der Kunstbegriff Targobank gewählt.

Der Namenswechsel wird im allerdings erst im Februar verfolgen. Dann werden alle Filialen mit dem neuen Targobank-Logo ausgestattet. Ob und welche weiteren Auswirkungen für die Kunden bezüglich der Produkte zu spüren sein wird, ist noch unklar. Die bisherige Citibank hat jedenfalls angekündigt, den Marktstart mit neuen Angeboten (auch besseren?) zu begleiten. Bereits jetzt fordert die Crédit Mutuel die Citibank-Kunden auf, unter www.so-geht-bank-heute.de über neue Produkte zu diskutieren.

Wer das neue Targobank-Logo bereits jetzt einmal sehen möchte, findet es unter www.targobank-presse.de . Die Webseite www.targobank.deist dagegen noch komplett leer.

Pro Einkauf ist die Zahlung maximal mit 50 Münzen möglich

Für den täglichen Einkauf nutzen die meisten Deutschen immer noch das gute alte Bargeld. Nach Angaben der Bundesbank zahlen immer noch über 80 % der Bundesbürger ihre Einkäufe nach wie vor bar. Viele wissen jedoch nicht, dass Münzen nicht in beliebigen Mengen verwendet werden können.

Denn in ganz Europa ist niemand verpflichtet, bei einer Zahlung mehr als 50 Münzen anzunehmen. Lediglich Banknoten sind als Zahlungsmittel in unbegrenzter Höhe anzunehmen. Das gilt nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Geschäfte, Gaststätten oder Tankstellen.

Wer zuviel Kleingeld gesammelt hat, kann aber ohne Obergrenze seine Euro- und Eurocent-Münzen bei den Hauptverwaltungen und örtlichen Filialen der Deutschen Bundesbank kostenfrei in Banknoten eintauschen. Die normalen Banken nehmen für den Tausch oftmals hohe Gebühren. Bei einer Rollgebühr von 1 Euro pro Rolle übersteigt dies fast den Wert der eingetauischten Münzen. Eine Liste mit Adressen und Öffnungszeiten der Filialen findet sich zudem auf der Internetseite der Bundesbank.

Einlagensicherung: So schützen Banken ihre Kunden

Auch wenn die meisten Kunden ihr Geld mitlerweile wiederhaben. Das Desaster mit der Kaupthing Edge hat es deutlich gemacht, dass eine wirksame Einlagensicherung bei der Anlageentscheidung wichtig ist. Im Ernstfall sorgt sie dafür, dass die Geldanlagen von den Banken auch wieder zurückgezahlt werden.

Um hier den deutschen Anleger künftig besser zu schützen, hat die Bundesregierung zum 01.Juli die gesetzliche Einlagensicherung deutlich angehoben. Nach dem Einlagensicherungs- und Anlegerentschädigungsgesetz sind jetzt die Kundeneinlagen bis maximal 50.000 Euro geschützt. Vorher lag die Grenze nur bei 20.000 € mit einem Selbstbehalt von 10 %. Die Anleger erhielten also von den 20.000 Euro nur 18.000 Euro wieder zurück.

Doch die meisten deutschen Banken schützen die Einlagen ihrer Kunden deutlich über das gesetzliche Mindestmaß hinaus. So haben z.B. die Sparkassen und die Genossenschaftsbanken ein eigenes Einlagensicherungssystem. Auch wer Termin-, Festgelder oder andere Einlagen bei den privaten deutschen Banken hat ist in der Regel gut geschützt.

Die private Banken in Deutschland sind meistens dem 1976 geschaffenen Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken angeschlossen. Der privat organisierte, von den angeschlossenen Banken freiwillig getragene Einlagensicherungsfonds schützt Guthaben einschließlich Zinsen jedes einzelnen Kunden bis zu einer Höhe von 30 % des sogenannten maßgeblich haftenden Eigenkapitals der jeweiligen Bank. Das bedeutet, dass selbst bei kleinsten Banken mit einem haftenden Eigenkapital von lediglich 5 Mio Euro die Guthaben jedes Anlegers bis zu einer Höhe von 1,5 Mio € vollständig geschützt. In der Regel ist der gesicherte Betrag jedoch erheblich höher, weil die meisten Banken ein wesentlich höheres haftendes Eigenkapital haben.

Wer bei einer privaten Bank Kunde ist, kann unter www.bankenverband.de/einlagensicherung prüfen, ob seine Bank am Einlagensicherungsfonds mitwirkt und bis zu welcher Grenze die Guthaben geschützt sind.

Bargeld an der Tankstelle

Das ist doch mal was anderes: Bisher konnte man an der Tankstelle eine Menge Geld lassen. Ab sofort kann man dort auch Geld holen. Denn Postbank-Kunden können mit ihrer EC-Karte jetzt kostenlos Bargeld an Shell-Tankstellen abheben.

1300 Shell-Stationen sollen den 7,5 Millionen Postbank-Kunden diesen Service bis Mitte des kommenden Jahres anbieten. Die Kunden bräuchten ihre Postbank-Giro- oder Sparcard sowie ihre persönliche Geheimzahl, um an das Geld zu kommen, sagte ein Postbank-Sprecher. Die Auszahlungen werden durch spezielle Automaten vorgenommen, die durch die Tankstellenkassierer bedinet werden.

Zunächst sind einige Tankstellen in Hamburg mit der nötigen Technik ausgestattet worden. Demnächst werden Stationen in anderen großen deutschen Städten wie Berlin, München, Düsseldorf oder Stuttgart hinzukommen. Bis zum Jahresende sollen sich Postbank-Kunden dann bei deutschlandweit 600 Tankstellen mit Bargeld versorgen können.

Bereits seit 2003 bietet die Supermarkt-Kette Rewe ihren Kunden in Rewe- und Penny-Märkten an. Dort können die Kunden bis zu 200 Euro abheben.

Versicherungs-Kunden mit Beratungsgesprächen oft unzufrieden

Zum 01.08.2008 hatte die Bundesregierung mit der Reform des Versicherungsvertragsgesetzes (VVG) umfangreiche Änderungen in der Versicherungsbranche angestoßen um die Beratungsqualität der Versicherungsberater zu steigern. Die Verbraucher sollten in diesem sensiblen Bereich künftig besser vor Fehlentscheidungen geschützt werden.

So muß der Kunde vor Abschluss eines Versicherungsvertrages nun durch den Versicherungsvermittler bzw. der Versicherungsgesellschaft umfassend und schriftlich über die Versicherung informiert werden. Bisher reichte es aus, dass der Kunde sämtliche Informationen zu seiner Versicherung mit der Police zugestellt bekam. Jetzt sind schon vor Abschluss eines Versicherungsvertrages die entsprechenden Informationen (Versicherungsbedingungen, Verbraucherinformationen, etc.) durch die Versicherung an den Kunden auszuhändigen.

Doch die Wirkung der Reform lässt noch auf sich warten. So zeigt der aktuelle „Kundenmonitor Assekuranz 2009“ des Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGovPsychonomics AG, dass lediglich 42 Prozent der seit Inkrafttreten der VVG-Reform beratenen Versicherungskunden mit dem Beratungsgespräch zufrieden waren. „Hier zeige sich, dass die VVG-Reform allein die Qualität der Kundenorientierung in der Versicherungsberatung nicht steigern kann.“ sagt Studienleiter Christoph Müller.

Häufig mangelt es der Öffentlichkeit an Informationen zur VVG-Reform. Fast jedem zweiten Versicherungsnehmer (46 Prozent) ist diese bisher immer noch kein Begriff. Häufig werden die geforderten schriftlichen Informationen der Versicherer lediglich kurz überflogen und schnell zu den Akten gelegt. Viele Versicherungsnehmer geben sogar an, gar nicht von ihren Versicherungsgesellschaften oder den Vermittlern über die gesetzlichen Veränderungen informiert worden zu sein.

Doch es gibt auch positive Ergebnisse: Trotz der noch schlechten Bewertungen der Beratungsspräche zu Versciherungen hat sich das Image der versicherungsberater doch deutlich verbessert. So geben 54 Prozent der in der Studie Befragten an, das ihr persönliches Bild von den Versicherungsvermittlern durch das neue Versicherungsvertragsgesetz positiver geworden ist.

Keine Lust auf Altersvorsorge?- Riester-Rente nicht so populär wie gedacht

Wie eine Studie des Marktforschungs-Instituts Innofact unter insgesamt 1.002 Bundesbürger herausfand lehnen die meisten Deutschen die Riester-Rente als Altersvorsorge ab. So wollen 54,2 Prozent keine Riester-Rente abschließen, haben ihren Altersvorsorge-Vertrag gekündigt oder planen dies, so die Studie im Auftrag der Citibank.

Demnach wollen 48,6 Prozent der Bundesbürger keinen Vertrag über diese Form der staatlich geförderten Altersvorsorge abschließen, weitere 3,0 Prozent möchten ihren bestehenden Kontrakt kündigen, und zusätzliche 2,6 Prozent haben den Riestervertrag bereits gekündigt.

Ablehnung bei Niedrigverdienern besonders hoch

Insbesondere in den unteren Einkommensklassen ist die Ablehnung groß. In Haushalten, die weniger als 1.500 Euro pro Monat verdienen, lehnen 51,2 Prozent die Riester-Rente von vorneherein ab; dazu kommen 6,4 Prozent die schon die Riester-Rente gekündigt haben oder das noch vorhaben. Hier dürften die negative Berichterstattung Vorschub geleistet haben. Außerdem reicht bei vielen Niedrigverdienern das Einkommen oft kaum über den Monat – wer denkt da schon an die Rente?

Auch bei den Arbeitnehmern insgesamt ist die Ablehnungsquote mit 43,5 Prozent relativ hoch und das obwohl dies die Kern-Zielgruppe der Riester-Rente ist. Riester-Verträge darf jeder abschließen, der ein rentenversicherungspflichtiges Einkommen oder Arbeitslosengeld bezieht, zudem alle Beamten sowie Ehepartner von Riester-Kunden.

Die Wirtschaftskrise spielt keine große Rolle bei der Ablehnung der Riester-Verträge

Wenig Bedeutung für die Riester-Beurteilung hat offensichtlich die Wirtschaftskrise. Mehr als drei Viertel aller Riester-Interessierten (75,9 Prozent) sagten, die Vorgänge an den Finanzmärkten und in der Wirtschaft hätten keinen Einfluss auf ihr Verhalten. 8,9 Prozent der Befragten haben wegen der Turbulenzen einen Vertrag abgeschlossen oder planen, dies zu tun; weitere 8,2 Prozent haben ihre Einzahlungen reduziert oder auf Null gestellt.

Da vom Marktforschungs-Institut Innofact insgesamt 1.002 Bundesbürger befragt wurden, ist die Umfrage, die dem Anlegermagazin ‚Börse Online‚ (Ausgabe 26/2009) exklusiv vorliegt, auch repräsentativ.